Weihnachten einmal anders

Den 24. Dezember verbringen wir hauptsächlich faul auf dem Campingplatz. Wir lesen, schreiben, schlafen und programmieren (Letzteres macht nur Päde). Abends putzen wir uns heraus und gehen schön essen. Mit Erstaunen haben wir festgestellt, dass hier in Neuseeland der 24. Dezember nicht gefeiert wird. Es gibt keine Gottesdienste, keine Feier und auch keine speziellen Menüs in den Restaurants. Die Kiwis feiern erst am 25. Für uns wollen wir den Abend aber trotzdem etwas festlich gestalten. Wir haben sogar beide Geschenke gekauft, was gar nicht so einfach ist, wenn man 24 Stunden zusammen ist *g*. Direkt am Hafen, haben wir einen Tisch reserviert und wir sitzen an der grossen Fensterfront und geniessen die Aussicht über den See. Perfekt! Das Essen und der Wein sind lecker und eigentlich viel zu viel.

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Wir brauchen nach dem Dessert dringend ein bisschen Bewegung und schlendern im Hafen umher und danach zurück zum Campingplatz. Es hat Strassenmusiker und –Künstler, allerlei lustiger Gestalten und viel Volk im Allgemeinen in der Stadt. Wir sind gut unterhalten (siehe: Beitrag: Frohe Weihnachten).

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Für den 25. Dezember hat Maja eine Kirche ausgesucht, die gemäss ihrer Homepage modern zu sein scheint und guten Worship bieten soll. Früh morgens um 09:00 Uhr sitzen wir also in der City Impact Church und freuen uns auf einen zeitgemässen Gottesdienst mit Band, denn auf der Bühne steht ein ganzes Set bereit.
Wirkliche Weihnachtsstimmung kommt in der kommenden Stunde aber leider nicht auf. Für Maja ist es eher eine Qual. Die Gemeinde hat zur Feier des Tages einen speziellen Gottesdienst geplant zu dem scheinbar jeder der wollte etwas beitragen kann. Grundsätzlich eine schöne Idee, die Umsetzung ist aber fast unerträglich. So müssen wir ca. 8 Weihnachtslieder über uns ergehen lassen, die mit viel Nervosität oder übertriebener Selbstsicherheit und alle mit Playback ab CD oder sogar mit der Originalmusik (mit Gesang im Hintergrund!) gesungen werden. Dass dabei nicht alle Sänger eine Ahnung davon haben was sie mit ihrem Organ gerade tun, macht die Sache nicht besser. Dazwischen wird die Weihnachtsgeschichte von ganz verschiedenen Personen vorgelesen. Manche haben wohl noch nie ein Mikro in der Hand gehabt und schreien rein als müssten sie den Saal ohne Verstärkung füllen. Der Mischer pennt, oder kommt einfach nicht auf die Idee das Volumen zu regulieren. Maja muss sich zeitweise innerlich beruhigen, da sie so enttäuscht ist von so viel Unprofessionalität von erwachsenen Personen und am liebsten davonlaufen würde. Das Band-Set wird zu keiner Zeit gebraucht.
Am Ende des Gottesdienstes benötigen wir dringend frische Luft und spazieren bei super Wetter auf den Hausberg von Queenstown. Dies ist eine riesen Wohltat, denn auf dem Weg sehen wir nur fröhliche Gesichter und alle die sich begegnen wünschen sich gegenseitig schöne Weihnachten. Oben angekommen können wir fast nicht glauben wie schön die Aussicht ist und geniessen das Panorama. Unsere Batterien sind augenblicklich wieder aufgeladen.

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Abends wird nun auch in Neuseeland richtig Weihnachten gefeiert. Für uns aber trotzdem etwas befremdlich. Den angenehmen Temperaturen entsprechend sind viele Junge Leute am Strand, dies aber mit Unmengen von Alkohol und teilweise unanständig leichter Bekleidung. Offensichtlich suchen sie an Weihnachten eine andere Liebe als wir. Da es ein Feiertag ist haben nicht so viele Restaurants offen. Die Mehrzahl der geöffneten Gaststätten bieten asiatisches Essen. Wir spazieren über 90min. durch die Stadt und suchen nach etwas das uns gefällt. Entweder empfinden wir das Ambiente unpassend, den Geruch abstossend oder das Wirtshaus ist einfach bereits voll. Schlussendlich finden wir doch noch einen Tisch der uns beiden gefällt. Es gibt hier ein spezielles Weihnachtsmenü für 110$ pro Person (umgerechnet ca. CHF 77.-) ohne Getränke. Es ist Weihnachten und wir finden, dass wir uns das leisten sollten. Das Essen ist seeehr lecker und schön angerichtet, es sind aber auch seeehr kleine Portionen.

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Nach den vier Gängen haben wir grad so knapp genug. Hätten wir gestern nicht viel zu viel gegessen, hätten wir danach wahrscheinlich noch irgendwo einen Burger verzehren müssen *g*. Weihnachten einmal anders war interessant, aber wir vermissen unsere Familien in diesen Tagen sehr und beginnen uns langsam auf zu Hause zu freuen. Uns bleiben noch 14 Tage, eigentlich eine normale Ferienzeit *g*.

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