Fjordland Nationalpark

Unser erster Eindruck vom Fjordland Nationalpark ist bereits leicht berauschend und wir verlieben uns sofort in die Gegend. Unser Nachtlager schlagen wir am unglaublich schönen Lake Te Anau in der Nähe des gleichnamigen Ortes auf. Am Steinstrand, mit den feingeschliffenen runden Steinen in allen Farben und in der wärmenden Sonne lässt sich die Aussicht auf die Bergkette des Nationalparks so richtig geniessen. In uns steigt die Vorfreude auf die weitere Fahrt durch das Fjordland. Die kleinen blutleckenden Nervensägen (Sandfliegen) sind auch hier ganz schön aktiv und lassen uns abends nur noch kurz den Sonnenuntergang sehen, bevor sie es fertigbringen uns in den Campervan zu treiben.

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Am Morgen fahren wir durch den nördlichen Teil des Fjordlandes bis nach Milford Sound. Die Gegend lässt unsere Münder offen stehen, obwohl wir gestehen müssen, dass es unserem geliebten Maderantertal im Kanton Uri ganz nah kommt. Vielleicht lieben wir es darum so sehr, denn seit Weihnachten begleitet uns ein wenig das Heimweh. Wir fahren durch ein Tal mit dichtem Wald, blühenden und sonnigen Ebenen, glasklaren Bächen und steilen Felswänden mit unzähligen Wasserfällen. Die Gipfel sind schneebedeckt und die Wiesen zum Teil derart dicht mit Blumen bedeckt, dass man kaum noch grün sieht. Eine Bergwelt, wie Gott sie nicht schöner hätte erschaffen können. Die kurvenreiche Strasse endet unverhofft in einer Sackgasse. Die Felswände um uns herum sind fast senkrecht und nur ein scheinbar winziger einspuriger Tunnel führt durch den Berg auf die andere Seite. Die kurze Strecke nach Milford Sound hinunter ist einer Schweizer Passstrasse gleich. Hier ist man am Meer angekommen, in einem der vielen Fjorde dieser Region. Das Spezielle, es ist der Einzige, der durch eine gut ausgebaute Strasse erreichbar ist. Der südlich gelegene Doubtful Sound hat eine Schotterstrasse und alle anderen Fjorde sind nur per Boot erreichbar. Der Nationalpark ist mit 12.500 km² Fläche der grösste von Neuseeland und hat dank den wenigen Strassen sehr viel unberührte Natur. Milford Sound selber ist leider nicht so unberührt. Hier fluten jeden Tag Touristenmassen den Ort und lassen sich mit Booten mehr oder weniger lange durch die Fjorde schippern. Grundsätzlich ein schöner Ort, wir flüchten aber nach einem kleinen Spaziergang gerne und bald wieder.

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Kurz nach dem Tunnel halten wir an einem klaren Bergbach an, um dort noch einige Fotos zu machen. Wir beschliessen spontan hier eine Mittagspause einzulegen. Päde springt anschliessend (nach dem Essen, ohne Verdauungspause!) in das eiskalte Wasser. Nach 4 Sekunden Gestrampel und Gepruste ist er leicht überdreht wieder draussen.*grins*.

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Die Nacht verbringen wir im Blumenmeer der Devide, mitten im Nationalpark und nicht weit vom Start der Wanderung, die wir für den kommenden Tag geplant haben. Bei so vielen schönen Bergen können wir nicht nur im Tal bleiben. Ausgewählt haben wir die kleine Wanderung zum Key Summit. Wir sind im Aufstieg so sehr in ein Gespräch verwickelt, dass wir gefühlt in null Komma nichts oben ankamen. In Echtzeit waren es fast zwei Stunden. Der Gipfel ist ein flaches Hochmoor mit einem Rundweg und Aussicht auf die höheren Gipfel rundherum. Wie so oft sind wir von den starken Farbkontrasten der Natur Neuseelands fasziniert.

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Beim Abstieg begegnen wir wieder einmal ganzen Carladungen von Leuten, die jetzt im Aufstieg sind. Dass diese zwei Inseln vom Gewicht ihrer Touristen nicht im Ozean versinken, grenzt für uns an ein Wunder. Da uns der Lake Te Anau so gut gefallen hat, verbringen wir auf dem Rückweg gerne nochmals eine Nacht an seinem Ufer. Patrick sitzt mit einem Stuhl am Strand und liest und Maja sitzt, spaziert oder kauert in den Steinen und könnte Tage damit verbringen die schönsten Exemplare zu suchen. Schade, dass Steine so schwer sind und unser Gepäck für den Rückflug begrenzt. 🙁

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