Tag 99

Am 99. Tag sind wir wieder zurück in der kühlen Schweiz. Wir haben die Zeit zu zweit genossen und nicht nur in fremden Ländern Neues entdeckt, sondern auch an uns.

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Wir bedanken uns bei all denjenigen, die uns diese Reise ermöglicht haben. Insbesondere dem ganzen cITius-Team, welches Päde während diesen 99 Tagen komplett vom Geschäft „verschont“ hat. Ebenfalls bedanken wir uns bei allen Freunden, Familie, Verwandten und Bekannten für die Beiträge an unserer Hochzeitsreise und dass sie uns auch gehen liessen. 🙂

Zum Abschluss bedanken wir uns bei all denjenigen, welche den Blog aktiv mitverfolgt und uns motiviert haben, diesen bis zum Ende unserer Reise zu schreiben. Mittlerweile hat sich dieser Blog fast schon in ein Buch verwandelt.

Anbei noch eine kleine Statistik unserer Reise:
Anzahl Flüge: 8
Total geflogene Kilometer: 40‘650km (entspricht etwas mehr als einmal um die Erde)
Total gefahrene Kilometer: 12‘710km
Total Schritte: zusammen mehr als 1.5 Million Schritte (ca. 1‘050 km)
Total Höhenmeter bei den Wanderungen: haben wir nicht erfasst, war aber auch genug.
Zusammen haben wir zirka 3‘200 Buchseiten gelesen.

Heimreise mit stop-over in Hongkong

Vollbepackt und leicht besorgt wegen dem hohen Gewicht unserer Rucksäcke treffen wir auf dem Flughafen Christchurch ein. Als erstes gehen wir zur Waage. Die grossen Rucksäcke wiegen jeweils um die 22 Kilogramm und das Handgepäck je 7 Kilogramm. Juppiii, das sollte passen. Self-Checkin durchklicken und ab zur Gepäcksabgabe. Am Schalter werden die Rucksäcke nochmals verwogen und da ist der Beamte der Meinung, dass wir mit insgesamt 48 Kilogramm (?) über den maximalen 40 Kilogramm liegen, denn auf Inlandflügen sind offensichtlich nur 20 Kilogramm erlaubt. Hmm…

Zur Sicherheit fragen wir nach dem maximalen Gewicht für das Handgepäck. 7 Kilogramm ist die Antwort, was wir auch an den Tafeln vor der Waage gelesen haben. Also können wir eigentlich nichts Weiteres in unser Handgepäck nehmen.
Was kostet das Übergewicht? 320 NZ Dollar. Was? Hoppla, doch etwas viel für 8 Kilogramm.
Wir verziehen uns neben die Check-In-Schalter, so dass wir das weitere Vorgehen zusammen besprechen können. Maja klärt auf der Poststelle die Preise für ein Packet ab. Mit 100 NZ Dollar deutlich billiger. Wir trennen uns von Shampoo, altem Rasierapparat und von anderem Zeugs. Reiseführer und andere schwere Sachen werden in das bereits vollgepackte Handgepäck gestopft. Die Wanderschuhe ziehen wir anstelle der Turnschuhe an. Nochmals alles auf die Waage. Nun sieht es besser aus, bis auf die noch schwereren Handgepäckstücke natürlich. Einzig dieses könnte uns später einen Strich durch die Rechnung machen. Päde denkt, dass er die Reiseführer und andere Sachen einfach in seine Hosentaschen nehmen könne. Denn ob er 80 Kilogramm schwer ist, oder 120 Kilogramm, interessiert keinen. Warum machen die Fluggesellschaften eigentlich so ein Theater?

Nun passt das Gewicht beim Checkin. Wir gehen durch die Sicherheitskontrolle ohne weitere Probleme und ab geht’s nach Hongkong.

In Hongkong finden wir uns schnell wieder zurecht, da wir anfangs unserer Reise bereits hier einige Tage verbracht hatten. Im Hotel auf Hongkong Island liegt unser Zimmer ganz am Ende des Ganges. Wir treten in ein riesiges Zimmer ein, mit Bürotisch und einem kleinen Wohnbereich. Da haben sie uns wieder einmal ein Upgrade zur Hochzeitsreise geschenkt? Das freut uns riesig, auch wenn wir hier nur eine Nacht verbringen.

Nach dem Frühstück packen wir unsere Rucksäcke und gehen nochmals durch das Zimmer, ob wir alles haben. Wir werfen unsere grossen Rucksäcke über die Schultern und wollen gerade zum Zimmer raus zur Lobby runter. Päde fragt Maja: „Haben wir alles? Schuhe?“. Sie schaut an sich herunter und beginnt zu lachen. Sie steht in den Socken mit dem grossen Rucksack da.

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Den Nachmittag geniessen wir auf dem Peak von Hongkong Island und machen dort eine kleine Rundwanderung mit Abstecher auf die Pinewood Battery (Flugabwehrstellung) aus dem zweiten Weltkrieg. Als Abschluss unserer Reise essen wir, als einzige Europäer, in einem richtigen chinesischen Restaurant ein gutes Abendessen.

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Goodbye Hongkong…

Invercargill bis Christchurch

Maja ist keine hilfreiche Beifahrerin. Die kurvenreichen Strassen Neuseelands schaukeln sie regelmässig in den Schlaf was heute zu einem Lachanfall im Auto führte. Wir sind auf dem Weg Richtung Ostküste und gerade ist Maja wieder einmal ins Land der Träume entschwunden als es plötzlich knallt und sie fasst im Auto steht. Päde kann sich kaum mehr auf der Strasse halten vor Lachen. Der Knall kam aus unserer Küche, denn der Kühlschrank ist nicht ganz Neuseeland tauglich und öffnet sich bei zu starken Kurven von selber. Seine Türe wird jeweils erst durch den lauten Aufprall am gegenüberliegenden Küchenmöbel gestoppt. Der Beifahrer hat darum grundsätzlich zur Aufgabe, bei starken Rechtskurven nach hinten zu greifen und den Kühlschrank zu sichern. In diesem Fall hatte der Kühlschrank zur Aufgabe Maja zu wecken und sie an ihre Pflichten zu erinnern. *lol*
Wir sind auf dem Weg zum Nugget Point, einer steilen Klippe mit einem gedrungenen Leuchtturm auf der Spitze. Es führt ein schöner Weg hinaus und weit unten kann man Fell-Robben beobachten. Da die verspielten und offensichtlich schwatzhaften Tiere einen rechten Lärm veranstalten sind sie in den Felsen einfach zu finden. Als wir am Anfang der Klippe losgehen sehen wir bereits eine Wolkenwand vom Meer her auf uns zukommen. Der Spaziergang zum Leuchtturm dauert ca. 15 min. und gerade als wir um die letzte Ecke biegen und zum ersten Mal Sicht auf den äussersten Punkt gehabt hätten, verschluckt die Wolkenwand den Turm. Sch….ade!

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Wir sehen uns den Leuchtturm und dessen unmittelbare Umgebung durch die Wolken an und hoffen, dass sich diese noch auflösen. Der Wind ist recht ungemütlich und so gehen wir bald zurück zum Auto. Es enttäuscht uns, dass wir etwas zu spät kamen. Wir beschliessen eine Pause einzulegen und zu warten ob es vielleicht in absehbarer Zeit besser wird. Päde bezieht einen Wetter-Beobachtungsposten direkt beim Parkplatz und Maja liest im Camper. Nach ca. 30 Minuten kommt Päde aufgeregt angerannt und meint, genau JETZT könnten wir es nochmals probieren. Wir gehen also unheimlich schnell nochmals den Weg zum Leuchtturm vor und werden dabei von den anderen Touris komisch beäugt oder belächelt. Tatsächlich ist der Leuchtturm wieder in der Sonne und wir können tolle Fotos schiessen und die Aussicht richtig geniessen. Kaum haben wir den Rückweg begonnen wird der Turm von der nächsten Wolkenwand verschluckt. Wir freuen uns sehr über dieses kleine Geschenk!

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Am Folgetag ist es unerwartet schön und wir können draussen in der Sonne frühstücken. Wir werden das zu Hause vermissen, mit viel Frischluft in den Tag zu starten. Bis Maja so halbwegs wach ist, war Päde bereits Joggen und beeindruckt seine Frau damit mächtig *g*. Heute haben wir ein „morz“ Programm. Es geht über Dunedin zu den Moeraki Boulders und dann nach Oamaru und zu den dort ansässigen Pinguin-Kollonien.

In Dunedin schlendern wir durch die schottisch angehauchte Innenstadt und treffen es, dass gerade in einer der Kirchen ein 20min. Orgelkonzert gespielt werden soll. So setzen wir uns kurzerhand in die Reihen und warten darauf, dass dieses riesige Instrument den Raum mit seinem Brummen und Pfeifen füllt. Es wird Bach, Mendelssohn und Dubois gespielt (für die, die es interessiert *g*). Danach essen wir beim zentralen Platz, dem Octagon, eine Pizza, bevor es bereits weitergeht. Bei den Moeraki Boulders parken wir etwas weiter weg und spazieren über den Strand zu der Stelle mit den berühmten runden Steinkugeln. Von weitem können wir erst überhaupt nichts erkennen. Es hat so viele Leute am Strand, dass die Kugeln total verdeckt sind.
Spontan gehen wir erst einmal an den Kugeln und den Menschen vorbei und weiter dem Strand entlang. Vielleicht werden es in einer halben Stunde weniger Personen sein, so hoffen wir. Als wir zurückkommen wuselt zumindest eine Carladung weniger herum und mit viel Geduld kann man sogar Fotos schiessen ohne Menschen im Hintergrund. Das Wetter ist zwar nicht gerade für Hochglanzfotos gemacht, aber für uns reicht es allemal. Die Kugeln sind interessante Naturphänomene und irgendwie ist ein mystischer Ort, trotz den vielen Menschen.

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Als wir in Omaru einfahren ist es bereits früher Abend und wir finden auf dem Zentralen Camping keinen freien Stellplatz mehr vor. So müssen wir etwas weiter, am Rand des Ortes die Nacht verbringen, was sich schlussendlich als Glück herausstellt. In Oamaru gibt es zwei Pinguinkollonien. Eine davon lebt in den Hängen direkt hinter dem Hafen und kommt beim Eindunkeln nach Hause. D.h. sie schwimmen in den Hafen und steigen das Ufer hinauf um dann die Strasse zu überqueren. Da wir uns das nicht entgehen lassen wollen spazieren wir von unserem Aussenposten ca. 30min. bis zum Hafen. Der Weg führt uns durch den riesigen und unheimlich gepflegten öffentlichen Garten von Oamaru und dann durch die Altstadt. Es wurden hier viele viktorianische Bauten erhalten und es lohnt sich wirklich durch die Strassen zu flanieren.

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Beim Hafen angekommen treffen wir erst Mal auf einen Seehund und dann lange auf gar nichts… Es heisst die Pinguine kämen etwa um 21.15 Uhr nach Hause und wir sind natürlich etwas früher dort, wie sich das für Schweizer gehört. Die Pinguine haben hingegen keine Schweizer Uhren. Wir warten und warten und warten… So um 22:00 Uhr haben wir uns damit abgefunden, dass sie heute wohl nicht kommen und wollen uns langsam auf den Rückweg machen. Doch dann stand etwas weiter vorne plötzlich eine grosse Traube von Menschen und kurze Zeit später kommen tatsächlich drei Zwergpinguine (zwischen 20 und 30 cm) ganz vorsichtig an Land und überqueren ängstlich die Strasse. Es muss ein Spiessrutenlauf sein für die Tiere. Für uns hingegen war es sehr beeindruckend. Da es nun bereits etwa 22:30 Uhr ist, dementsprechend dunkel und wir respektvollen Abstand zu den befrackten Vögeln hallten, können wir hier keine Bilder liefern. Wer was sehen will kann den folgenden Begriff googeln: Oamaru, blue penguin collonie. Auf dem Rückweg, dem Hafen entlang begegneten wir dann alle paar Meter einem kleinen Heimkehrer. Ein wirklich schöner Abendausflug in einem hübschen Städtchen.

Der nächste Tag beginnt mit Regen und wird auch so enden. Wir haben uns vor der endgültigen Fahrt nach Christchurch noch für einen Abstecher zum Lake Tekapo entschlossen. Wenn es regnet macht es uns nichts aus etwas länger im Auto zu sitzen. Im Nebel und bei stetigem Regen fahren wir in den Touristen-Ort am See. Wir haben nicht vor uns zwischen die anderen Camper am Seeufer zu quetschen, sondern fahren etwa 20min. zu einem kostenlosen Campingplatz am Tekapo River. Der Platz hat keine Infrastruktur und ist nur über eine holprige Kiesstrasse zu erreichen. Wir sind zuerst gar nicht sicher ob wir richtig sind, denn wir sind ganz alleine an diesem Ort. Da wir die Einsamkeit lieben, macht uns diese einfache Tatsache bereits glücklich. Nach einer eiskalten und immer noch regnerischen Nacht weckt uns die wärmende Sonne um 07:00 Uhr. Im Moment ist Päde immer viel schneller aus dem Bett und berichtet bald, dass es draussen fast wärmer sei als im Bus! Was wirklich erschreckend ist, denn draussen sind es trotz Sonne 3°C! Brrrr…. Der Blick über das weite Flussbett ist wunderschön und wir sehen bis in die frisch gezuckerten Berge. Dick eingemummt essen wir an der Sonne ein warmes Porridge mit frischen Loganbeeren vom Markt in Oamaru (eine Kreuzung zwischen Himbeere und Brombeere!). Yammi!

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Schon fast aufgewärmt fahren wir über die Rumpelpiste nach Tekapo zurück und packen unsere Rucksäcke. Die letzte Wanderung von unserer langen Reise liegt vor uns. Bei Sonnenschein, aber noch immer kühlen Temperaturen steigen wir zur Sternwarte über dem See auf und können uns an den frisch verschneiten Bergspitzen um uns herum nicht sattsehen. Der See unter uns glitzert in einem schönen Blauton, für welchen er bekannt ist.

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Gut gelaunt und entspannt sind wir nach knapp drei Stunden zurück beim Auto, wo wir nochmals etwas ans Seeufer sitzen bevor wir Richtung Christchurch weiterfahren. Dort Endet in zwei Tagen unsere Lange reise. Wir können es kaum glauben, dass die drei Monate nun tatsächlich schon vorbei sind. Die Zeit verging so schnell!

Auf ins 2016

Irgendwie sind wir im Moment etwas planlos. Obwohl uns das bis jetzt ganz gut getan hat – einfach drauflosfahren und schauen wo es uns gefällt oder es etwas Spannendes zu sehen gibt. Trotzdem hatten wir meist zumindest in etwa eine grobe Vorstellung vom nächsten Tag. Heute nicht… Als wir morgens den Motor starten definieren wir zumindest einen möglichen Zielort am Lake Manapouri, den wir dann spontan und grosszügig überfahren… Irgendwie enden wir beim Monkey Island Picknickplatz bei Orepuki. Der kostenlose Campingplatz ist bereits durch Einheimische in den Weihnachtsferien heillos überfüllt. Da wir nicht mehr weiterfahren wollen überwinden wir die Schweizerische Zurückhaltung und parken unseren Camper leicht erhöht und leicht illegal am besten Platz, mit einer tollen Aussicht über die ganze Bucht und Monkey Island. Wir sind gefasst darauf, dass irgendwann jemand an unser Fenster klopft und uns bittet oder vielleicht sogar anschnauzt sofort wegzufahren.

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Aussicht von der Monkey Island auf unseren Camper in der Bildmitte. Der offizielle Campingplatz wäre links ausserhalb des Bildes.

Die Bucht hat ihren Namen durch eine winzig kleine Insel, die bei Ebbe trockenen Fusses erreicht werden kann. Ca. um 20:30 Uhr ist das Wasser genug weit zurückgegangen, dass wir den Spaziergang wagen. Es beginnt gerade zu „fiseln“ und wir sind nach kurzer Zeit bereits richtig nass. So bleibt es für heute bei der kurzen Besteigung des Hügels und wir hören für den Rest des Abends dem Regen zu, wie er auf unsere ½-Zimmer Wohnung prasselt. Bis jetzt hat es noch nicht geklopft… *g*. Den neuen Tag beginnen wir, wie wir den Letzten aufgehört haben; mit einem Spaziergang zur Affen-Insel und zusätzlich dem Strand entlang. Es hat übrigens immer noch nicht geklopft und wir freuen uns schelmisch über den frechen und total schönen Übernachtungs-Platz den wir hatten. Es ist beissend kalt und nach gut einer Stunde im Wind schmerzt unsere Kopfhaut, so dass wir schnell zurückgehen und uns für das Frühstück verkriechen.

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Die kommenden zwei Tage bleiben wir in Invercargill und rutschen nebenbei entspannt ins neue Jahr. Keine Pläne, keine Sehenswürdigkeiten, keine Kilometer abspulen. Das Wetter spielt mit und wir können tatsächlich zwei schöne Tage auf einem kleinen und privaten Campingplatz verbringen. In der Sonne sitzen, lesen, zeichnen, schreiben und compüterlen oder den benachbarten Schafen beim zufriedenen blöcken zuhören. Was für ein Leben!

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Der Ort selber hat tatsächlich nicht viel zu bieten und ist darum super geeignet für einige ruhige Tage. An Silvester gehen wir gut essen und vertreiben uns im Camper die verbleibende Zeit bis Mitternacht mit Würfel-Spielen. Unser ausgestorbener Campingplatz ist etwas ausserhalb der Stadt und so haben wir einen wunderschönen Sternenhimmel über uns als wir um 24:00 Uhr ganz alleine auf’s Neue Jahr anstossen. Es ist lustig zu wissen, dass wir 12 Stunden vor unseren Familien und Freunden zu Hause bereits das Jahr 2016 beginnen. Es bleiben nun noch 6 Tage bis wir in Christchurch unsere Reise beenden. Auf die eine Seite ist es eine traurige Feststellung, dass die schöne Zeit bald zu Ende geht, aber wir sehnen uns auch langsam nach unserem Zuhause (Zuhause = Ort wo Freunde und Familie sind).

Wir wünschen Euch auf diesem Weg ein gutes und erlebnisreiches 2016! Gute Gesundheit und Freunde die Eure Freuden und Leiden teilen.

Fjordland Nationalpark

Unser erster Eindruck vom Fjordland Nationalpark ist bereits leicht berauschend und wir verlieben uns sofort in die Gegend. Unser Nachtlager schlagen wir am unglaublich schönen Lake Te Anau in der Nähe des gleichnamigen Ortes auf. Am Steinstrand, mit den feingeschliffenen runden Steinen in allen Farben und in der wärmenden Sonne lässt sich die Aussicht auf die Bergkette des Nationalparks so richtig geniessen. In uns steigt die Vorfreude auf die weitere Fahrt durch das Fjordland. Die kleinen blutleckenden Nervensägen (Sandfliegen) sind auch hier ganz schön aktiv und lassen uns abends nur noch kurz den Sonnenuntergang sehen, bevor sie es fertigbringen uns in den Campervan zu treiben.

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Am Morgen fahren wir durch den nördlichen Teil des Fjordlandes bis nach Milford Sound. Die Gegend lässt unsere Münder offen stehen, obwohl wir gestehen müssen, dass es unserem geliebten Maderantertal im Kanton Uri ganz nah kommt. Vielleicht lieben wir es darum so sehr, denn seit Weihnachten begleitet uns ein wenig das Heimweh. Wir fahren durch ein Tal mit dichtem Wald, blühenden und sonnigen Ebenen, glasklaren Bächen und steilen Felswänden mit unzähligen Wasserfällen. Die Gipfel sind schneebedeckt und die Wiesen zum Teil derart dicht mit Blumen bedeckt, dass man kaum noch grün sieht. Eine Bergwelt, wie Gott sie nicht schöner hätte erschaffen können. Die kurvenreiche Strasse endet unverhofft in einer Sackgasse. Die Felswände um uns herum sind fast senkrecht und nur ein scheinbar winziger einspuriger Tunnel führt durch den Berg auf die andere Seite. Die kurze Strecke nach Milford Sound hinunter ist einer Schweizer Passstrasse gleich. Hier ist man am Meer angekommen, in einem der vielen Fjorde dieser Region. Das Spezielle, es ist der Einzige, der durch eine gut ausgebaute Strasse erreichbar ist. Der südlich gelegene Doubtful Sound hat eine Schotterstrasse und alle anderen Fjorde sind nur per Boot erreichbar. Der Nationalpark ist mit 12.500 km² Fläche der grösste von Neuseeland und hat dank den wenigen Strassen sehr viel unberührte Natur. Milford Sound selber ist leider nicht so unberührt. Hier fluten jeden Tag Touristenmassen den Ort und lassen sich mit Booten mehr oder weniger lange durch die Fjorde schippern. Grundsätzlich ein schöner Ort, wir flüchten aber nach einem kleinen Spaziergang gerne und bald wieder.

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Kurz nach dem Tunnel halten wir an einem klaren Bergbach an, um dort noch einige Fotos zu machen. Wir beschliessen spontan hier eine Mittagspause einzulegen. Päde springt anschliessend (nach dem Essen, ohne Verdauungspause!) in das eiskalte Wasser. Nach 4 Sekunden Gestrampel und Gepruste ist er leicht überdreht wieder draussen.*grins*.

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Die Nacht verbringen wir im Blumenmeer der Devide, mitten im Nationalpark und nicht weit vom Start der Wanderung, die wir für den kommenden Tag geplant haben. Bei so vielen schönen Bergen können wir nicht nur im Tal bleiben. Ausgewählt haben wir die kleine Wanderung zum Key Summit. Wir sind im Aufstieg so sehr in ein Gespräch verwickelt, dass wir gefühlt in null Komma nichts oben ankamen. In Echtzeit waren es fast zwei Stunden. Der Gipfel ist ein flaches Hochmoor mit einem Rundweg und Aussicht auf die höheren Gipfel rundherum. Wie so oft sind wir von den starken Farbkontrasten der Natur Neuseelands fasziniert.

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Beim Abstieg begegnen wir wieder einmal ganzen Carladungen von Leuten, die jetzt im Aufstieg sind. Dass diese zwei Inseln vom Gewicht ihrer Touristen nicht im Ozean versinken, grenzt für uns an ein Wunder. Da uns der Lake Te Anau so gut gefallen hat, verbringen wir auf dem Rückweg gerne nochmals eine Nacht an seinem Ufer. Patrick sitzt mit einem Stuhl am Strand und liest und Maja sitzt, spaziert oder kauert in den Steinen und könnte Tage damit verbringen die schönsten Exemplare zu suchen. Schade, dass Steine so schwer sind und unser Gepäck für den Rückflug begrenzt. 🙁

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Weihnachten einmal anders

Den 24. Dezember verbringen wir hauptsächlich faul auf dem Campingplatz. Wir lesen, schreiben, schlafen und programmieren (Letzteres macht nur Päde). Abends putzen wir uns heraus und gehen schön essen. Mit Erstaunen haben wir festgestellt, dass hier in Neuseeland der 24. Dezember nicht gefeiert wird. Es gibt keine Gottesdienste, keine Feier und auch keine speziellen Menüs in den Restaurants. Die Kiwis feiern erst am 25. Für uns wollen wir den Abend aber trotzdem etwas festlich gestalten. Wir haben sogar beide Geschenke gekauft, was gar nicht so einfach ist, wenn man 24 Stunden zusammen ist *g*. Direkt am Hafen, haben wir einen Tisch reserviert und wir sitzen an der grossen Fensterfront und geniessen die Aussicht über den See. Perfekt! Das Essen und der Wein sind lecker und eigentlich viel zu viel.

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Wir brauchen nach dem Dessert dringend ein bisschen Bewegung und schlendern im Hafen umher und danach zurück zum Campingplatz. Es hat Strassenmusiker und –Künstler, allerlei lustiger Gestalten und viel Volk im Allgemeinen in der Stadt. Wir sind gut unterhalten (siehe: Beitrag: Frohe Weihnachten).

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Für den 25. Dezember hat Maja eine Kirche ausgesucht, die gemäss ihrer Homepage modern zu sein scheint und guten Worship bieten soll. Früh morgens um 09:00 Uhr sitzen wir also in der City Impact Church und freuen uns auf einen zeitgemässen Gottesdienst mit Band, denn auf der Bühne steht ein ganzes Set bereit.
Wirkliche Weihnachtsstimmung kommt in der kommenden Stunde aber leider nicht auf. Für Maja ist es eher eine Qual. Die Gemeinde hat zur Feier des Tages einen speziellen Gottesdienst geplant zu dem scheinbar jeder der wollte etwas beitragen kann. Grundsätzlich eine schöne Idee, die Umsetzung ist aber fast unerträglich. So müssen wir ca. 8 Weihnachtslieder über uns ergehen lassen, die mit viel Nervosität oder übertriebener Selbstsicherheit und alle mit Playback ab CD oder sogar mit der Originalmusik (mit Gesang im Hintergrund!) gesungen werden. Dass dabei nicht alle Sänger eine Ahnung davon haben was sie mit ihrem Organ gerade tun, macht die Sache nicht besser. Dazwischen wird die Weihnachtsgeschichte von ganz verschiedenen Personen vorgelesen. Manche haben wohl noch nie ein Mikro in der Hand gehabt und schreien rein als müssten sie den Saal ohne Verstärkung füllen. Der Mischer pennt, oder kommt einfach nicht auf die Idee das Volumen zu regulieren. Maja muss sich zeitweise innerlich beruhigen, da sie so enttäuscht ist von so viel Unprofessionalität von erwachsenen Personen und am liebsten davonlaufen würde. Das Band-Set wird zu keiner Zeit gebraucht.
Am Ende des Gottesdienstes benötigen wir dringend frische Luft und spazieren bei super Wetter auf den Hausberg von Queenstown. Dies ist eine riesen Wohltat, denn auf dem Weg sehen wir nur fröhliche Gesichter und alle die sich begegnen wünschen sich gegenseitig schöne Weihnachten. Oben angekommen können wir fast nicht glauben wie schön die Aussicht ist und geniessen das Panorama. Unsere Batterien sind augenblicklich wieder aufgeladen.

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Abends wird nun auch in Neuseeland richtig Weihnachten gefeiert. Für uns aber trotzdem etwas befremdlich. Den angenehmen Temperaturen entsprechend sind viele Junge Leute am Strand, dies aber mit Unmengen von Alkohol und teilweise unanständig leichter Bekleidung. Offensichtlich suchen sie an Weihnachten eine andere Liebe als wir. Da es ein Feiertag ist haben nicht so viele Restaurants offen. Die Mehrzahl der geöffneten Gaststätten bieten asiatisches Essen. Wir spazieren über 90min. durch die Stadt und suchen nach etwas das uns gefällt. Entweder empfinden wir das Ambiente unpassend, den Geruch abstossend oder das Wirtshaus ist einfach bereits voll. Schlussendlich finden wir doch noch einen Tisch der uns beiden gefällt. Es gibt hier ein spezielles Weihnachtsmenü für 110$ pro Person (umgerechnet ca. CHF 77.-) ohne Getränke. Es ist Weihnachten und wir finden, dass wir uns das leisten sollten. Das Essen ist seeehr lecker und schön angerichtet, es sind aber auch seeehr kleine Portionen.

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Nach den vier Gängen haben wir grad so knapp genug. Hätten wir gestern nicht viel zu viel gegessen, hätten wir danach wahrscheinlich noch irgendwo einen Burger verzehren müssen *g*. Weihnachten einmal anders war interessant, aber wir vermissen unsere Familien in diesen Tagen sehr und beginnen uns langsam auf zu Hause zu freuen. Uns bleiben noch 14 Tage, eigentlich eine normale Ferienzeit *g*.

Die Westküste der Südinsel

Regen… so schlechtes Wetter über eine so lange Zeit sind wir uns nicht gewohnt. Es ist auch kalt, für unsere Verhältnisse zumindest. Wir fahren der wilden Westküste entlang nach Süden. Steinige Strände wechseln sich ab mit schroffen Klippen und grosse Wellen rollen auf die Küste zu. Wir kommen nur langsam voran, da der Highway eine schmale und sehr kurvenreiche Strasse ist. Für Töff-Ferien wäre das sicher super. Dank des gemächlichen Tempos können wir dafür viel mehr von der Natur um uns herum aufsaugen. Die Wälder hinter den Stränden sind  dicht gewachsen und von auffallender Vielfalt. Es hat überall grosse Baumfarne dazwischen, die wie Palmen wirken. Wir haben noch nie so viele verschiedene Grüntöne gesehen, wie auf den Wiesen und in den Wäldern in Neuseeland.
Unser erster längerer Halt ist im Paparoa Nationalpark. Hier gibt es die Pancake-Rocks und Blowholes zu sehen. Das Gestein ist in perfekt waagrechten Schichten angeordnet. Das Meer und der Regen haben den Fels in allen möglichen und unmöglichen Formen ausgewaschen und dabei Brücken, Schluchten, Türme und Schlote hinterlassen. Das Wasser donnert an die Felsen und schiesst durch Schlote hinauf um in feinem Sprühregen wieder sichtbar zu werden. Der Klang dieses Ortes alleine wäre schon beeindruckend, die Blaslöcher und Gesteinsformen lassen einen richtiggehend die Zeit vergessen. Wir stehen zum Teil ewig an einem Ort und warten immer wieder auf die nächste grosse Welle, die das Wasser wie aus dem Atemloch eines Wals, 10 m über dem Meeresspiegel aus der Erde spritzen lässt. Von den vielen Touristen, die in Rudeln aus den grossen Cars an der Strasse ausgeladen werden, darf man sich nicht stören lassen. Wir gehören ja auch zu dieser, mit Fotoapparaten bewaffneten Spezies, auch wenn uns das manchmal fast unangenehm ist. Unterdessen schaut sogar die Sonne zwischen den Wolken hindurch.

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Sehr zu empfehlen ist der Punakaiki-Pororari River Loop, eine kleine Wanderung durch den dichten Wald hinter der Küstenstrasse. Der gut gepflegte Weg führt entlang von kleinen und grösseren Wasserläufen, die immer wieder wunderschöne Ausblicke ermöglichen. Die Bäume sind mit verschiedensten Moos- und Flechtenarten bewachsen, eine wirklich interessante Vegetation. An einer Stelle muss der Fluss mit Hilfe einer Hängebrücke überquert werden. Maja muss sich vor diesen schaukelnden Bauten jeweils kurz sammeln, als Kind hatte sie fast panische Angst vor diesen Flussüberquerungen.

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Über Greymouth und den schönen Lake Brunner, wo wir die Nacht verbringen, fahren wir zum Arthur’s Pass. Die Strasse verbindet die Westküste mit der Ostküste, an der schmalsten Stelle der Südinsel. Sie führt durch ein meist breites Tal zwischen den Bergen hindurch. Der Flusslauf neben der Strasse nimmt viel Platz in Anspruch für seine Mäander und das Ufer leuchtet lila von den vielen Blumen. Wir haben im Moment noch nicht vor die Küsten zu wechseln, sondern möchten die Aussicht von den Bergen aus geniessen. Unser Ziel ist die Bealey Spur Hut, eine ehemalige Schäferhütte. Der Boden auf der ganzen Wanderung ist ganz weich und sehr angenehm zum Gehen. Zum Teil wird er zu Sumpf, aber meist sind an diesen Stellen Holzstege, „Prügäl“ oder Steine platziert, so dass man mit etwas Geschick gut passieren kann.

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Das Wetter hat sich auch gebessert und wir hoffen ohne Regenschauer oben anzukommen. Maja hat leider nicht ihren besten Tag erwischt und kämpft sich mehr schlecht als recht den steilen Weg hinauf. Kurz vor der Hütte hat man ein unglaubliches Panorama über den ganzen Pass. Da ist der anstrengende Aufstieg sofort vergessen. Die lustige Wellblechhütte steht gut geschützt in einer Waldlichtung und bietet auf engstem Raum Platz für 6 Personen zum Übernachten. Bei schönem Wetter ist es sicher ganz gemütlich, denn vor der Hütte hat es eine Feuerstelle und etwas entfernt ein Plumpsklo. Wir geniessen die Einsamkeit und die Sonne, die immer wieder durch die Wolken drückt. Beides hatten wir in Neuseeland noch nicht oft. Wertvolle Momente die bleiben. Die schwarzen Wolken am Himmel sind fast komplett verschwunden.

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Nachdem wir uns im Gästebuch verewigt haben, steigen wir auf gleichem Weg ab und geniessen die wirklich schöne Aussicht nochmals in vollen Zügen. Wahnsinn!

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Wir haben noch nicht genug von den Bergen und fahren der Westküste entlang weiter südlich bis nach Franz Josef. Der Österreichische Kaiser hat nicht nur seinen Namen auf der Insel hinterlassen, sondern auch Gämsen, die heute ein Problem für die empfindliche Vegetation der Berge darstellen. Der Ort ist ein Mekka für Wanderer. Unsere Anreise ist wie oft in den letzten Tagen vom Himmel begossen worden, doch wir hoffen auf Besserung für die Wanderung von Morgen. Im Infocenter vom Department of Conservation (DOC), welches für die Nationalparks zuständig ist, wird unsere Hoffnung zu Nichte gemacht. Die nette Dame hinter dem Tresen präsentiert uns das Wetter der kommenden Tage und prognostiziert drei Tage Regenwetter. Unsere Stimmung passt sich dem sofort an. Die morgige Wanderung zu einem Aussichtspunkt auf den gewaltigen Franz Josef Gletscher ist damit ins Wasser gefallen. Zur Aufmunterung gehen wir in ein gemütliches Restaurant und überlegen uns ein Schlechtwetterprogramm. Erst spät gehen wir zu Bett und stellen auch keinen Wecker. Wozu auch…
Als wir die Augen am nächsten Morgen aufschlagen, blinzeln wir in die Sonne! Neeeeein! Blauer Himmel! Wie kann das sein? Päde ist sofort hellwach und macht Frühstück. Er motiviert mich trotz fortgeschrittener Stunde, die geplante Wanderung durchzuführen und spontan zu schauen wie weit wir kommen. Vermutlich wird es im Verlaufe des Morgens wieder schlechter werden. Um 9:30 Uhr, für uns eher spät für eine Wanderung, gehen wir los. Die Sonne scheint fröhlich durch das Blätterdach des Waldes. Beim ersten Aussichtspunkt sehen wir, dass sich bereits wieder dichte Wolken über den Gipfeln gesammelt haben, doch wir erhaschen noch einen kurzen Blick auf den untersten Teil des Franz Josef Gletscher.

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Wie sich herausstellen wird, war es der einzige schöne Ausblick der uns heute gewährt wird. Kurze Zeit später werden wir von den Wolken verschluckt und beim nächsten Aussichtspunkt sehen wir nichts mehr. Wir gehen trotzdem noch etwas weiter da sich der Wald  beim Höhersteigen markant verändern soll. Bald schon werden die Bäume niedriger und mehr Buschwerk säumt den Wegrand. Eigentlich eine zu erwartende Veränderung… wie auch immer… es wird immer kälter und feuchter im Nebel und wir verlieren die Lust bis zum Gipfel zu gehen um dort ins Weisse zu starren. Nach knapp drei Stunden unterwegs drehen wir um und kommen leider nicht mehr so recht aus dem Nebel heraus. Trotzdem hat es uns gut getan etwas unterwegs zu sein und wir freuen uns im Nachhinein über den gestern noch unverhofften Blick auf den Gletscher.

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Zu unseren Schlechtwetterplänen von Gestern gehörte ein Wildlife Center in welchem Kiwis gezüchtet werden. Maja möchte es gerne besuchen um das Nationaltier von Neuseeland wenigstens einmal zu Gesicht zu bekommen. Das scheue und nachtaktive Tier ist nur hier in Neuseeland anzutreffen – wobei es eben eigentlich gar nicht anzutreffen ist. Man braucht unheimlich viel Glück und vermutlich eine Nachtwanderung. Die süssen flugunfähigen Vögel sind seit der Besiedlung durch Europäer sehr gefährdet und einige Arten bereits vom Aussterben bedroht. Die Siedler setzten Wiesel aus um den Bestand der Hasen zu regulieren, welche sie ironischer Weise auch selber ausgesetzt hatten. Leider fanden die Wiesel bald heraus, dass junge Kiwis eine einfachere Beute sind als flinke Karnickel und stellten ihren Menüplan spontan um. Da Neuseeland die Insel der Vögel war (die einzigen Säugetiere waren drei Arten von Fledermäusen), sind die Kiwis von Natur aus nicht so gut gegen Feinde auf dem Boden gewappnet und manche Arten schaffen es nicht mehr ihren Fortbestand selber zu sichern. Im Wildlife Center werden aus dem Nationalpark gesammelte Eier ausgebrütet und die Jungtiere so lange in einem sicheren Gebiet gehalten, bis sie gross genug sind um sich gegen Angreifer eher verteidigen zu können (ca. ein Jahr alt und ein Kilogramm schwer). Im Center kann man in einem Dunkelraum, wo der Tag/Nacht Rhythmus umgedreht wurde, den Vögeln beim fressen zusehen. Neben den vielen Informationen zu den Kiwis hat es eine interessante Ausstellung zum Thema Gletscher. Messungen des DOC zeigen, dass der Franz Josef- und der Fox-Gletscher im Moment noch wachsen. In etwa 50 Jahren werden die meisten Gletscher in Neuseeland aber auch verschwunden sein.

Es geht langsam auf Weihnachten zu und wir haben geplant in Queenstown zu feiern. Auf der Fahrt zum Fjordland machen wir einen kurzen Stopp bei den Blue-Pools. Eine gute Gelegenheit die Beine zu vertreten. Mit einem kleinen Spaziergang kommt man zu einer Hängebrücke (die mögen hier offensichtlich Hängebrücken *g*) und dann zu einem tiefen Becken im Fluss, wo das Wasser wunderschön blau in der Sonne leuchtet. Ja! Die Sonne scheint und wärmt uns!

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Die Nacht verbringen wir am Lake Wanaka. Für uns ist es der bis anhin schönste Platz zum frei campieren. Wir stehen leicht erhöht direkt am Wasser und haben eine tolle Aussicht auf die Bergkette am gegenüberliegenden Ufer. Einziger Wehrmutstropfen sind die Nerven tötenden und schmerzenden Sandfliegen. Die Biester stechen nicht, sondern beissen ein Loch in die Haut und schlürfen das Blut daraus. Prost! Sie brauchen natürlich auch eine juckende Flüssigkeit die das Blut liquide macht und dich in den kommenden zwei Tagen in den Wahnsinn treibt. Zum Glück gibt es Insektensprays (Anti-Brumm-hoch-10) die uns etwas schützen. Trotzdem finden sie immer wieder einen Fetzen Haut um ihre Beisserchen reinzuhauen… Autsch!
Irgendwann haben wir genug und verziehe uns in den Camper, der wie wir feststellen müssen auch nicht mehr uns alleine gehört. Nach einer erfolgreichen Jagd nach den zum Glück eher behäbigen Sandfliegen und einem kleineren Blutbad, (vermutlich unser eigenes Blut!) geniessen wir den schönen Abend und den Sonnenuntergang durch die Fenster unseres Campers. Auch schöööön…

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Das Landschaftsbild hat sich hier schon merklich verändert. Es ist ödes Grasland ohne Wald. Über den höchstgelegenen asphaltierten Pass von Neuseeland fahren wir nach Queenstown, Die Strasse ist eng und kurvenreich, links und rechts erheben sich braune mit Grasbüscheln bewachsene Hügel die uns die Sicht verdecken. Plötzlich öffnet sich das Tal und wir sehen über viele Hügel hinab bis nach Queenstown und den Lake Wakatipu.
Im Ort selber werden wir fast erschlagen von den Menschenmassen und dem vielen Verkehr. Mit viel Glück (einmal mehr! Wir sind so gesegnet!) bekommen wir auf dem Campingplatz noch eine freie Ecke zugewiesen. Hmm… duschen… sich frisch fühlen… super!

Frohe Weihnachten

Auf dem Weg zum Alex Knob beim Franz Josef Gletscher halten wir am Christmas Lookout nach dem Weihnachtsmann ausschau. Durch den dichten Nebel finden wir ihn nirgends.

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Aber wir haben noch etwas Zeit um den Weihnachtsmann zu suchen.

In Queenstown sind wir heute fündig geworden. Er gleitet sanft vom Himmel herab und bringt gleich einen kleinen Tannenbaum mit. Soo schön…

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Er kommt immer näher…

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Und näher…

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Ooooohhhh… Das wird aber eng… Da ist noch ein anderer Baum…

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Dem Weihnachtsmann ist zum Glück nichts passiert. Vielleicht sollte er aber besser dabei bleiben, durch Schornsteine hinunter zu rutschen.

 

Wir wünschen euch gesegnete Weihnachten.

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Viele liebe Grüsse aus Queenstown.

Die Nordinsel Neuseelands

Flughäfen sind doch immer wieder für ein Abenteuer gut. Die Einfuhrbestimmungen für Neuseeland sind sehr strickt, damit die einzigartige Natur geschützt werden kann. Wir mussten alle mitgebrachten Pflanzen, Lebensmittel und Gerätschaften deklarieren. Zum Glück fanden nur unsere Wanderschuhe Anstoss beim diensthabenden Beamten. So mussten wir vor der Einreise unsere Schuhe aus dem Rucksack wühlen und vorweisen. Sie waren offensichtlich keimfrei, wie auch der Rest unseres speziell gescannten Gepäcks. Wir dürfen einreisen. Jipii!
Neuseeland begrüsst uns mit kaltem und nassem Wetter. In Auckland fassen wir den nächsten Campervan. Er ist grösser als seine zwei Vorgänger und mit einer Toilette ausgestattet. Was für ein Luxus! Wir werden die vielen öffentlichen Toiletten vermissen *grins*. Natürlich haben wir das Gefährt mit Absicht so gewählt. In Neuseeland hat es viele Plätze wo man wild campieren darf, wenn ein Abort im Fahrzeug ist.

In Auckland treffen wir uns mit einem Studienkolleg von Päde. Sie haben sich seit rund sechs Jahren nicht mehr gesehen. Mit Roman und dessen neuseeländischer Freundin Jaimee (eine Kiwi, wie sich die Leute hier nennen) verbringen wir einen gemütlichen Abend. Bei gutem Essen und einem steilen Spaziergang auf den Hausberg Aucklands, den Mount Eden, erzählen sie uns viel über die Gegend, die Kultur und das Land. Viel zu schnell wird es Nacht. Wir dürfen in ihrem Innenhof übernachten und schlafen ganz gut in unserem neuen Zuhause.

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Unsere Fahrt bringt uns als nächstes nach Rotorua. Hier haben sich diverse Stämme oder Familien der Maori zur Aufgabe gemacht den Touristen ihre Kultur weiterzugeben. Wir buchen ein solches Abendprogramm, obwohl wir eigentlich nicht so auf diese riesen Touri-Anlässe stehen. Über die Kultur des Naturvolkes ist sonst nur in Museen zu lesen und solche Häuser sind ein Graus für Päde. Der Abend verspricht die Kultur auf eine kompakte und unterhaltsame Weise erleben zu können.
Es beginnt ganz grauenhaft. Im Zelt mit ca. 150 Personen werden die 22 anwesenden Nationen mit riesen Entertainment begrüsst. Danach wird es besser. Wir lernen viel über das kriegerische und bisweilen brutale Volk. Ihre Begrüssungszeremonie, Gesänge, Tänze, Geschichten dahinter, ihre Waffen und Kriegsschiffe, die Tätowierungen und natürlich auch ihre Art zu kochen. Wir werden mit einem traditionellen Festessen gestärkt, welches im Boden über 4 Stunden gedämpft wird. Es hatte einen ganz eigenen Geschmack und war sehr lecker. Zum Abschluss gingen wir mit Taschenlampen durch den Busch zur heiligen Quelle des Stamms. Wir werden angewiesen alle Lampen auszuschalten, doch es wird nicht komplett finster. In allen Ecken und Büschen sieht man Glühwürmchen vor sich hin glimmen. Einmalig schön. Je mehr Hunger sie haben, desto heller leuchten sie scheinbar. Maja sollte auch so eine Lampe haben, dann wüsste man schon frühzeitig wenn schlechte Laune auf Grund von Hunger aufkommt *grins*.

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Am südlichen Ende des schönen Lake Taupo bleiben wir ungeplant etwas länger. Eigentlich möchten wir hier die Tongariro Alpenüberquerung machen, doch das Wetter ist für die kommenden zwei Tage regnerisch und kalt. Die Wanderung führt auf einem 19,4km langen Weg, durch ein vulkanisches Gebirge mit 1000m Höhenunterschied. Es bietet eine einmalige Aussicht auf Krater und Seen, welche bei schlechtem Wetter verdeckt wäre. Uns kommt diese Zwangspause ganz recht. Wir sind vom vielen Reisen gesättigt und geniessen die zwei Tage im Regen regelrecht. Im gemütlichen Camper kann man sich mit einer Tasse Tee oder Kaffee gut hinter Bücher verkriechen und erst zwei Tage später wieder hervorkommen *grins*. Dann kündigt sich die Sonne an. Für die Wanderung fahren wir an den Endpunkt und müssen einen Bus zum Start nehmen. Wir buchen den Bus um 06:15. D.h. Tagwache um 4:45 Uhr (Warum tun wir uns das nur an!), Abfahrt um 05:00 Uhr, Frühstück vor Ort um 05:45 Uhr. Ein Wahnsinnes schöner Morgen

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In zwei kleinen Busen werden die Frühaufsteher an den Start der Wanderung gekarrt. Bevor es los geht spricht und singt unser Fahrer ein Gebet auf Maori, damit wir sicher ankommen. Es ist kurz vor 07:00 Uhr und es hat hier bereits gegen 30 Personen die sich auf den Weg machen. Das ist also bei weitem nicht so einsam, wie unsere Wanderungen in Australien. Im Hochsommer gehen pro Tag weit mehr als 1000 Personen über diesen Pass! Ein riesen Geschäft. Es hat viele Transportunternehmen, Bergführer, Kleider und Ausrüstung werden vermietet, oder Flüge angeboten! Völlig verrückt! Es ist noch kalt, darum gehen wir schnell los. Der Weg ist gut ausgebaut und gepflegt und steigt nach einer knappen Stunde plötzlich steil durch das vulkanische Gestein an. Einer der Kegel ist im 2012 zum letzten Mal ausgebrochen und man muss sich vor der Wanderung mit den möglichen Gefahren befassen.

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Je weiter wir ansteigen umso kälter und windiger wird es. Wir sind zwar ziemlich gut ausgerüstet, trotzdem ist es nicht so wirklich gemütlich. Auf dem ersten Sattel und dem folgenden Anstieg auf einer Krete werden wir fast tiefgefroren und weggewindet. Im Gesicht sind es gefühlte minus 20°C. Bis hierher waren wir in der Sonne, doch auf dieser Höhe werden wir und die Gipfel von den Wolken verschluckt. Wir hoffen auf baldige Besserung, da wir doch gerne die Aussicht geniessen würden.

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Auf dem höchsten Punkt könnte man in einen Krater hineinsehen, mit rotem Gestein. Leider will uns der Nebel die Sicht nicht frei geben. Es ist so kalt, dass wir nicht lange stehenbleiben und auf ein Loch in den Wolken warten wollen. 10min. später, beim Abstieg, reisst der Himmel aber tatsächlich auf und gibt die Sicht auf die Emerald Lakes frei, von welchen jeder eine andere einmalige Farbe hat. Der Duft nach faulen Eiern macht klar, dass wir hier nicht an netten kleinen Bergseen sind. Überall hat es Stellen wo es aus dem Boden dampft. Alleine dieser Anblick war die Kälte und den Aufstieg wert. Unsere Fotos können die Farben bei weitem nicht naturgetreu wiedergeben.

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Der Wind ist immer noch beissend und wir steuern bald schon auf den nächsten See zu, den Blue Lake. Hier ist es etwas windgeschützt, trotzdem wollen unsere Finger nicht so recht auftauen. Erst etwa nach der Hälfte des Abstiegs werden unsere kalten Knochen wieder warm. Der Weg führt weiter durch unterschiedlichstes Gestein und zum Schluss durch den Regenwald und bleibt zu jeder Zeit spannend. Trotzdem zogen sich die knapp 20km am Ende in die Länge und wir spürten unsere Beine ganz schön. Eine unheimlich faszinierende Gegend. Da aber viele Leute davon angezogen werden, lohnt es sich so früh wie möglich zu gehen, um die Massen zu vermeiden, alleine ist man trotzdem bei weitem nicht.

Von der Nordinsel Neuseelands haben wir nur wenige markante Punkte gesehen, trotzdem hat sie uns begeistert und berührt und lässt uns gut erholt weiterziehen. Mit der Fähre geht es mit Sack, Pack und Camper auf zur Südinsel…

Sydney

Den Weg von Narromine in Richtung Sydney gehen wir wegen Schlafmangels gemütlich an. Wir verzichten auf grössere Touren und begnügen uns für einmal mit den Touristenattraktionen. In den Blue Mountains, über welchen durch die grossen Eukalyptuswälder immer ein feiner blauer Öl-Dunst liegt, wagen wir uns in die Massen von hauptsächlich asiatischen Touristen. Das Tal mit den berühmten drei Schwestern ist wunderschön und wir würden liebend gern in die Wälder unter uns flüchten. Leider fehlt uns die Zeit. Auf unserer Hochzeitsreise darf der Abstecher zur Honeymoon Brücke, welche zur ersten der drei Schwestern führt, natürlich nicht fehlen. Romantik kommt bei so vielen Menschen nicht auf.

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Um die Füsse zu vertreten machen wir einen weiteren kurzen Stopp in Parramatta, dem zweitältesten Ort in Australien, nach Sydney. Rund 20 Kilometer von der Metropole entfernt ist es heute ein Vorort der stetig wachsenden Stadt. Wir hofften auf Geschichte und alte Gebäude, doch der Ort hat uns mehr verschreckt als beeindruckt. Die wenigen alten Gebäude, mehrheitlich Kirchen, stehen über die Stadt verteilt. Es gibt kein historisches Zentrum und die neuen Gebäude sind ein wilder Mix von modernen Bauten. Als einziges erwähnenswert ist der gepflegte und kunstvoll angelegte Park am Parramatta River.

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Also schnell weiter nach Sydney.
Halt… Maja braucht noch Schuhe. Sie hat nur Flipflops und Trekkingschuhe, doch heute Abend haben wir Karten für die Oper in Sydney! Yeaaa! Zumindest Maja könnte tanzen vor Freude, Päde ist da etwas weniger euphorisch. Etwas passenderes Schuhwerk muss also her. Im riesigen Einkaufskomplex in Parramatta suchen wir nach Schuhgeschäften. Rein – kurzer Blick in die Regale – nicht unser Stiel oder zu teuer – wieder raus – ab ins Nächste. Nach einem halben Dutzend Geschäften läuft uns die Zeit davon. Maja will schon aufgeben, da entdeckt Päde eine Billig-Warenhaus-Kette, die alles anbietet ausser Lebensmittel. Nach einigen Minuten schnappen wir ein Paar schwarze Stoffschuhe für 4 Dollar (! Grundsätzlich nicht vertretbar, ein solcher Kauf!). Wir witzeln auf dem Weg in Richtung Sydney darüber ob die Schuhe den Weg bis zur Oper überhaupt überstehen oder vorher auseinanderfallen.

Die Weltstadt begrüsst uns freundlicher als ihr Vorort. Wir checken im Lane Cove River Nationalpark mitten in der Stadt auf dem riesigen aber schönen Camping ein. In unserer beschränkten Garderobe suchen wir nach den schönsten Kleidern, die wir finden können. Die Ausbeute ist trotz gutem Willen dem heutigen Abend nicht ganz entsprechend. Wie auch immer… Die Stadt pulsiert vor Leben und zieht uns in ihren Bann. Die Oper ist schnell gefunden und vor dem architektonisch markanten Gebäude ist das Wochenende bereits voll eingeläutet. Am Wasser liegt die grosse und sehr gut gefüllte Opernhaus Bar, wo wir uns vor dem Konzert einen guten Drink gönnen (oder eher erkämpfen).

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Um Punkt 20:00 Uhr hebt der Dirigent im grossen Konzertsaal seine Hände und gibt den Einsatz für den Messias von Händel. Eine Wahnsinns Sache! Es singt ein 500 köpfiger Chor, wovon 300 Laien sind. Sie singen mit erstaunlich viel Dynamik und erzeugen Hühnerhaut bei den Zuhörern. Auf der Bühne ist ein zweiter Dirigent platziert, der ein Dutzend Personen lenkt, welche den Text des Oratoriums in Gebärdensprache interpretieren. Singt der ganze Chor, so ist auch die ganze Gruppe der Übersetzer mit einer richtigen Choreographie der Hände in Aktion. Total spannend. Die Musik ist natürlich auch super. Solis einzelner Instrumente sind dank der tollen Akustik glasklar zu hören. Einfach schön… einschläfernd…zumindest für Päde *grins*. Draussen ist das Nachtleben in vollem Gange, doch wir sind nach dem Konzert müde und freuen uns auf unseren gemütlichen Camper. In Maja klingt die schöne Musik auch in der Bahn noch nach.

Am nächsten Tag schlendern wir durch das Zentrum der Weltstadt, die wir jetzt schon mögen, was erstaunlich ist für uns Landmenschen. Ein Spaziergang über die Harbour Bridge mit toller Sicht auf die Hochhäuser und den Tatort des gestrigen Abends. Im riesigen und wunderschön angelegten Botanischen Garten verlieren wir kurzfristig die Orientierung und brauchen etwas länger bis wir die nächste Bahnstation finden.

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Ein Programmpunkt in Sydney ist die Rückgabe unseres kleinen Campervan *sniff*. Wir fahren eigentlich frühzeitig los um das Gefährt noch von Innen und Aussen reinigen zu können. Bald aber stehen wir da und dort ein bisschen im Stau. Zudem wäscht gerade ganz Australien sein Auto. Alle Waschstrassen in unserer Nähe (ca. 6!) sind heillos überfüllt. Mit jeder weiteren Waschanlage wird die Stimmung im Van angespannter. Man hätte doch… sollte… müsste… harrrrr… Vor dem Parkplatz des Vermieters reinigen wir schlussendlich schnell den Innenraum und müssen den über 5 Wochen angetrockneten äusseren Dreck lassen wie er ist. Mit einem total schlechten Gewissen entschuldigen wir uns bei der Abgabe sofort ausführlich und leicht nervös, für das Aussehen des Fahrzeugs. Die Angestellte winkt mit einem „don’t worry“ ab und geht zum nächsten Punkt über. Warum machen wir uns nur immer so viel Sorgen und Stress?! Der meistgebrauchte Ausdruck in Australien ist: „no worries!“ Wir sollten das übernehmen.

Den Abend starten wir auf dem City Tower, von wo man eine 360° Sicht über die ganze Stadt hat. Von oben sind die unzähligen Buchten und Häfen der Stadt zu sehen. Das viele Wasser macht wohl zu einem grossen Teil den Charme von Sydney aus. Wir bleiben bis die Sonne untergegangen ist und langsam die Millionen von Lichter unter uns angehen. Mit einem Bärenhunger gehen wir dann zu Fuss zum lebendigen Darling Harbour, wo es ein Restaurant am Andern hat. Bei angenehmen Temperaturen sitzen wir bei gutem Essen und einem Glas Wein unter freiem Himmel. Päde geniesst ein Steak und Maja Rippchen vom Lamm, beides super lecker.

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Die letzte Nacht verbringen wir im Hotel in der Nähe des Flughafens. Dort heisst es einige Stunden später „Goodbye Australia, Hello New Zealand“!