Cairns und Umgebung

Die ersten Tage im Osten von Australien verbringen wir in der Region Cairns. Wir müssen uns erst einmal an das tropische Klima gewöhnen und richten unser Lager für einige Tage am schönen Ellis Beach nördlich von Cairns ein. Obwohl wir direkt am Meer sind, zieht es uns nicht ins warme Meer, da gerade Quallen-Saison ist und nur innerhalb von grossen Quallen-Netzen, auf eigenes Risiko, gebadet werden kann. Wir mögen aber kein Risiko… vielleicht werden wir alt ;-)?

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Wir geniessen Cairns und Port Douglas im Norden, welches mit seinen vielen kleinen Läden und Kaffees zum Schlendern einlädt und sehr für einen Besuch zu empfehlen ist. Natürlich buchen wir von hier aus auch einen Ausflug zum Great Barrier Reef, unsere erste geführte und ganztätige Touristen-Tour. Vor allem für Maja ist es eher unangenehm, mit so vielen Touristen einen ganzen Tag auf einem Schiff zusammengepfercht zu sein. Dazu kommt noch ihr Hang zur Seekrankheit und die Angst vor dem Meer.
Wieder einmal summt unser Wecker früh morgens, denn wir müssen für die Tour spätestens um 07:30 am Hafen in Cairns sein. Die Fahrt von Ellis Beach dauert alleine schon 30 min. Auf unser Frühstück wollen wir natürlich trotzdem nicht verzichten.
Die Segeljacht, welche uns im Eilzugstempo zum Riff herausbringen wird, ist rappelvoll.

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Die Crew der „Passion“ ist sehr freundlich und kompetent. Es gibt Einführungen ins Tauchen und Schnorcheln für alle Interessierten. Maja kämpft bereits nach einer von zwei Stunden Fahrt, mit der Übelkeit und muss sich auf Deck ein möglichst gutes Plätzchen suchen. Irgendwie schafft sie es ohne die Fische zu füttern bis zum Riff und ab da ist es wieder besser. Wir beziehen unsere Ganzkörper Quallen- und Sonnenschutzanzüge und Päde freut sich sehr auf den Sprung ins klare und schön hellblaue Wasser. Maja ist da etwas skeptischer. Die Vorstellung im offenen Wasser mit eingetauchtem Kopf zu schwadern macht sie nervös.

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Ein Mitglied der Crew muss es ihr angesehen haben und so bekommt sie eine 1:1 Betreuung von einer jungen Tauchlehrerin. Sie nimmt Maja mit Schwimmring und viel Geduld die Angst und zeigt ihr einige schöne Tiere am Riff. Päde weicht nicht von der Seite und übernimmt bald die Rolle des sicheren Führers.

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Wir bestaunen begeistert die faszinierende Unterwasserwelt mit den vielen farbigen Pflanzen und Tieren. Begegnungen mit Schildkröten, grossen Fischen und Rochen machen den Tag zu einem unvergesslichen Abenteuer. Maja ist unterdessen völlig entspannt und steigt erst aus dem Wasser als sie zu frieren beginnt (die Wassertemperatur ist ca. 27 Grad).

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Auf der Rückfahrt sollten eigentlich die Segel der Jacht gehisst werden, leider hat es aber einfach viel zu wenig Wind und so bleibt der Motor bis in den Hafen von Cairns in Betrieb. Wir lassen diesen schönen Tag, der von viel Sonne, türkisen Meer und dessen Bewohnern, sowie gutem Essen geprägt war, im Stadtpark von Cairns ausklingen. In der ganzen Stadt hat man gratis W-LAN und das sogar ordentlich schnell. So können wir in den sozialen Medien schon mal etwas über den aussergewöhnlichen Tag berichten.

Von West nach Ost

Nach einem reichhaltigen Frühstück im Hotel und dem Packen der Rucksäcke (welche unterdessen etwas schwerer wurden), fuhren wir zu Apollo, um den 4WD Camper abzugeben. Das ging viel schneller als wir uns gedacht hatten und schon bald sassen wir im Taxi zum Flughafen in Perth.

Wir hatten nun mehr als drei Stunden Zeit, bis unser Flieger nach Alice Springs und dann weiter nach Cairns geht. Wir starteten völlig entspannt unseren Check-In am Self-Check-In-Automaten. Nachdem wir unsere Sitzplätze geändert hatten, kamen wir beim nächsten Schritt zur Frage, ob wir gefährliche Ware im Gepäck haben. Kurz bevor wir auf „Nein“ tippen, sehen wir, dass Ersatzbatterien und Streichhölzer auch aufgelistet sind. Ehrlich wie wir sind, entschliessen wir uns auf „Ja“ zu klicken, da man es vielleicht ja nur deklarieren muss. Sofort wurde unser Check-In abgebrochen und wir wurden darauf hingewiesen, dass wir uns beim Service-Personal melden müssen. Sh… Ein weiterer Versuch nochmals von vorne zu beginnen schlägt fehl. Das haben wir nun von unserer Ehrlichkeit!

Um keine weiteren Probleme zu bekommen, entschliessen wir uns die potenziellen Gefahren aus unserem Gepäck zu entfernen. Nur, wo könnten die kleinen Dinger in unseren grossen Rucksäcken sein? Wir verziehen uns in ein ruhiges Eck der Flughafenhalle und durchwühlen unsere vollen Säcke. Maja nervte sich extrem, da sie nicht weiss, wo die Streichhölzer sein könnten. Sie machte den Rucksack auf und findet zum Glück im nu die ersten 2 Packungen, was die Stimmung etwas entspannte. Aber wo ist das dritte Pack? Das muss wohl bei Päde im Rucksack sein. Die ersten Tast- und Fühlversuche schlagen fehl. T-Shirts raus, Badehosen raus, Pullover raus, weiter abtasten, Hosen raus, Schnorchel-Ausrüstung raus und irgendwann kommt das Korpus Delikti zum Vorschein. Maja hat die Ersatzbatterien auch schon gefunden und den Rucksack wieder zugepackt. Nun sind wir sozusagen dekontaminiert und bereit mit dem Check-In am normalen Schalter weiterzumachen und hoffentlich die Erlaubnis zum mitfliegen zu erhalten.

Ohne weitere Zwischenfälle fliegen wir nach Alice Springs und weiter im Abendrot nach Cairns.

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Im tropischen Klima wurden wir von einem angenehm warmen Abend begrüsst und genehmigten uns im Hotel ein Glas Wein unter freiem Himmel.

Mal schauen was uns die Ostküste alles an Abenteuern bringt…

Goodbye Westküste

Der Kalbarri National Park war der nördlichste Punkt unserer Westaustralien Tour. In wenigen Tagen startet unser Flieger nach Cairns an der Ostküste. Wir machen uns also auf den Rückweg nach Perth und genehmigen uns nochmals eine Nacht in der Coronation Bay, die uns auf dem Hinweg so gut gefallen hat.

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Ein letzter wunderschöner Sonnenuntergang an der Westküste (Coronation Bay)
Nach den vielen Wanderungen stellen wir hier als erstes unsere Schuhe an die Sonne, zum Auslüften. Weit nach Sonnenuntergang räumt Maja vor dem Camper auf und nimmt Pädes Wanderschuhe rein. Ihre Trackingschuhe sind aber plötzlich nicht mehr daneben und im Camper sind sie auch nicht! Mit der Taschenlampe leuchtete Maja den Platz um den Camper ab. Sie sind weg! Hat jemand die Schuhe mitgenommen?! Wer sollte so was tun?!
Plötzlich leuchtet Maja per Zufall an sich herunter und bricht in lautes Gelächter aus. An ihren Füssen sind die TRACKINGSCHUHE! Sie hatte sie vor dem Abendessen angezogen, da es kühler wurde. Ein Klassiker!

Auf unserem Rückweg gab es nun nur noch eine Sehenswürdigkeit, für die wir anhalten wollten. Ca. 120 km nördlich von Perth steht ein Kloster-Dorf namens New Norcia. In der Bruderschaft leben heute noch 13 Benediktinermönche.

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Die Tankstelle wurde in der Zwischenzeit in New Norcia durch eine neuere Version ersetzt.

Nachdem wir am späten Nachmittag durch das Dorf mit den schönen Gebäuden geschlendert sind, nehmen wir am Vesper-Gebet der Mönche teil. Das monoton gesungene Gebet im Wechselgesang von einer Seite zur anderen scheint aus einer anderen Zeit zu sein. Trotzdem hat es etwas sehr andächtiges, das vor allem Maja sehr bewegt hat. Als Kontrastprogramm gehen wir darauf ins Hotel, welches zum Kloster gehört, um an der Bar das hauseigene Bier zu probieren. Einem Snack mit Brot aus der Kloster-Backstube können wir auch nicht widerstehen.

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Leicht angeschwipst suchten wir unser Nachtlager auf.

Kurz nach Mittag des Folgetages sind wir in Perth und nehmen uns etwas Zeit die Stadt anzuschauen. Wirklich beeindruckt sind wir nicht, Städte ziehen uns grundsätzlich nicht so an. Das Stadtzentrum bietet interessante Kontraste zwischen alten und modernen Gebäuden und die Shoppingmeile lädt zum Flanieren ein. Irgendwann bekamen wir Lust auf ein Glacé. Die Suche danach stellte sich als wirklich schwierig heraus. Anscheinend mögen die Australier kein Glacé.

Am späten Nachmittag fahren wir dann in Richtung Fremantle zum Campingplatz, auf welchem wir unsere letzte Nacht in unserem 4WD-Camper verbringen. Während der Fahrt dorthin begann es doch tatsächlich an zu regnen. Wir wussten schon gar nicht mehr, wie das ist. Das war erst der zweite Regen, den wir in Australien erlebten.

Den Samstagmorgen verbringen wir in Fremantle und dessen hübschen Cafes und Shops. Dieser Vorort von Perth gefällt uns wirklich um einiges besser als die Stadt selber. Am Nachmittag räumen wir dann im Hotel in Perth den Camper komplett leer. Die Arbeitsaufteilung für die Reinigung ist bald klar. Päde mag sich nicht um den Innenraum kümmern und Maja hat keine Lust die tausenden von toten Mücken auf der Front des Campers abzuwaschen. Passt doch perfekt, auch wenn die Aufteilung etwas Klischeehaft ist.

Vorher… Schlachtfeld auf der Front-Seite
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Ein Mückenputzer wäre sicherlich sehr hilfreich gewesen. 🙂

Nachher…
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Kalbarri National Park

Auf dem Campingplatz in Kalbarri wollen wir drei Tage bleiben und im Nationalpark wandern. Auch hier verbringen wir den ersten Nachmittag mit süssem Nichtstun. Es hat einen Pool, in welchem sogar die wasserscheue Maja einige Längen schwimmt, denn es ist hier merklich wärmer als noch vor einigen Tagen im Süden. Bei angenehmen Temperaturen sitzen wir sogar abends vor dem Camper und spielen. Für die Wanderungen heisst das natürlich wieder möglichst früh starten, damit wir der grössten Hitze entkommen.

Wie fast überall, wo wir bis jetzt waren, hat es auch hier unheimlich viele Vögel. Sie zwitschern, kreischen und flöten vom ersten Sonnenstrahl bis in die Nacht hinein. Das klingt schön und so ganz anders als zu Hause. Das Aufwachen ist also immer von den Piep Mäzen begleitet. Auch die Pflanzenwelt ist fremd, den trockenen Verhältnissen perfekt angepasst und interessant in Vielfalt und Farbe.

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Die erste Wanderung im Kalbarri NP ist der Loop Trail. Er beginnt beim Natures Window, einer Felsbrücke und führt im Kreis durch eine Schlucht.

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Da am Morgen der Himmel dicht bewölkt war, sind wir etwas später losgegangen. Bereits nach der Hälfte des Weges hatte die Sonne die Wolken jedoch weggetrocknet und brannte erbarmungslos auf uns nieder. Wir bereuten die Stunde, die wir länger im Bett geblieben sind. Obwohl die Wanderung als einfach eingestuft ist, ist der Weg herausfordernd und anstrengend. Manchmal war nicht ganz klar wo es weitergeht, der Weg direkt über dem Wasser und teilweise war sogar etwas klettern nötig.

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Kräfteraubend war nicht nur die Hitze, sondern auch das gehen im Sand, der über weite Strecken den Weg bedeckte. Trotzdem war es eine schöne Wanderung, die uns zuerst am Rand der Schlucht entlang führte und einen weiten Blick ermöglichte. Später ging der Weg zum Fluss hinab, wo man von schroffen Felswänden umgeben am Ufer entlang wanderte.

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Für den Folgetag hatten wir grosses vor und es entwickelte sich zu einem unvergesslichen Tag. Vom geplanten Startpunkt aus, konnte man zwei Wanderungen machen. Als erstes wollten wir den 6km langen 4-way-track versuchen. Er führte uns um 07:00 Uhr morgens angenehm leicht absteigend zu einer Kreuzung von zwei Schluchten. Wir waren ganz alleine, sowohl auf dem Weg wie auch am Fluss in der Schlucht. Stellenweise war das Wasser spiegelglatt und bot ein wunderschönes Bild.

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Nach der Ruhe dieser ersten Wanderung, erschlug uns der unterdessen entstandene Trubel auf dem Parkplatz und dem kurzen Weg zum Touri-Aussichtspunkt fast. Trotzdem machten wir uns zur zweiten Wanderung auf, die viel kürzer war. Mit Hilfe von Leitern und gut platzierten Steinen, stieg der Weg des Z-Bend-River-Trail steil in die Schlucht ab. Alles war hier unterwegs: Familien mit kleinen Kindern, ältere Ehepaare und Abenteurer die den Nervenkitzel suchten, denn man konnte sich hier unter Aufsicht von Bergführern die senkrechten Felsen hinab abseilen. Einer dieser „Guides“ sprach uns an, da er Pädes GPS-Tracker am Rucksack entdeckte und sich dafür interessierte. Er gab uns den Tipp am Ende des Trails weiter dem Flussverlauf zu folgen, auch wenn kein offizieller Weg bestehe. Es gäbe sehr schöne Plätze zum Baden. Wir hatten eigentlich nicht vor zu schwimmen und dem entsprechend auch keine Badesachen dabei, aber die Aussicht auf weniger Menschen liess uns sofort dem Fluss entlang weitergehen. Es war spannend den besten Weg über die Felsvorsprünge zu finden und wir waren tatsächlich plötzlich wieder alleine! Die Sonne brannte unterdessen fasst senkrecht in die Schlucht und es war heiss. Kaum 500 Meter vom Endpunkt des Weges entfernt fanden wir einen schönen und einsamen Pool. Ohne viel zu überlegen zogen wir uns aus und sprangen ins Wasser! Das Wasser war herrlich! Kühl, aber nicht kalt. Die Hitze und der leichte Wind trockneten uns schnell wieder und als unerwartet ein Ehepaar um die Ecke kam, waren wir „wiä dä Blitz“ wieder angezogen. Ein super spontanes und erfrischendes Erlebnis. Falls ihr also jemals den Weg in diese Z-Bend Schlucht im Kalbarri NP findet, unbedingt weitergehen und in einem der Pools baden! Da ihr das jetzt wisst, könnt ihr auch Badehosen mitnehmen *g*.

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Die Westküste in einem Schnurz

Auf dem Weg Richtung Augusta suchen wir im Verlauf des Nachmittags einen Platz um zu Übernachten. In der Nähe der Strasse hat es zwei Campingplätze im Wald, die uns aber nicht so recht gefallen wollen. Der nächste Zeltplatz auf unserer karte liegt 30 km (!) von der Strasse entfernt, direkt am Lake Jasper. Das klingt für uns vielversprechend da wir immer auf der Suche nach einsamen Plätzchen in der Natur sind. Die ersten 21km auf einer landestypisch roten Schotterstrasse sind kein Problem für uns und unseren 4WD. Danach wird es spannender, denn die letzten 9km sind hügelige und teilweise tiefe Sandpiste. Da ist die Untersetzung des Getriebes dringend nötig. Der Nachteil von einsamen Orten ist natürlich, dass kaum jemand vorbeifährt und helfen kann, falls man stecken bleibt. Für den Fall, dass wir uns eingraben, haben wir eine Schaufel dabei und für den Extremfall einen GPS-Tracker, mit dem wir einen Notruf absetzen könnten – denn Natel-Empfang ist auch weit und breit nicht verfügbar. Nach 9km Sandpiste sind wir komplett durchgeschüttelt und froh, als der Parkplatz in Sicht ist. Was uns hinter den Bäumen erwartet, ist ein kleiner, bezaubernder Sandstrand am Ufer des klaren Badesees. Ein Nachmittag und Abend zum Geniessen. Wir brauchen auch nicht Schäfchen zählen als wir zu Bett gehen, denn wir werden von den Fröschen in den Schlaf gequakt.

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Die letzten Nächte waren unter 10 Grad und langsam schleicht sich die Frühlingskälte hier im Süden in unsere Knochen. Es macht nicht so viel Spass im dicken Pulli und einer Jacke, abends im Auto zu sitzen und immer noch leicht zu frösteln. Wir planen deshalb in einem „Schnurz“, der Küstenstrasse entlang bis nach Cervantes, nördlich von Perth zu fahren. Die Küste hätte auch sehr viele schöne Orte zu bieten, ist aber sehr touristisch und davon werden wir im Osten noch mehr als genug haben. Zudem müssen wir auf Grund der beschränkten Zeit Prioritäten setzen *sniff*. Also dann mal los… ca. 750km Weg in zwei Tagen. Die erste Nacht verbringen wir in der Nähe von Augusta im Leeuwin Nationalpark, wo es wilde Callas hat. Schön, diese grosse Blume mal nicht nur beim Floristen zu bewundern. Nach einem weiteren Tag erreichen wir im späteren Nachmittag Gilterton. Der Campingplatz ist bereits ausgebucht, deshalb müssen wir auf einen Rastplatz beim Highway ausweichen. Es steht bereits ein Fahrzeug dort und wir wollen uns beim dazugehörigen Ehepaar kurz erkundigen, ob man hier wirklich übernachten darf. Sie bestätigen uns das in breitem Baslerdeutsch. Erwin und Julia sind für 7 Monate in Australien am Reisen – total angefressene Outdoor-Freaks, aber sehr sympathisch und gesprächig.

Am nächsten Tag erreichen wir unser Ziel, die Pinnacles in Cervantes. Das sind Gesteinssäulen und spitze Felsen, die aus dem Sand ragen. Rundherum ist Buschland, doch ein Brand hat das Gebiet vor vielen Jahren in eine Wüste verwandelt. Die markanten Felsen, die vom Regen geformt wurden, ragen nun zu tausenden, total nackt in den Himmel. Wir fahren erst am Abend zu den Pinnacles raus, dann soll das Licht speziell schön sein. Es ist ein eigenartig anmutender Ort, den wir mit Staunen durchwandern. Erst kurz vor dem Sonnenuntergang können wir uns von den Steinen lösen und fahren zum Campingplatz zurück. Eigentlich vermeiden wir es in der Dämmerung zu fahren, da dann die meisten Wildtiere unterwegs sind. Wir möchten hier nicht berichten müssen, dass wir ein Känguru mit gerammt haben. Dementsprechend aufmerksam und langsam fahren wir in unser Nachtlager.

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Die nächsten zwei Tage brauchen wir etwas Ruhe. Bereits kurz nach Mittag kommen wir in der Coronation Bay bei Geralton an und verbringen den Nachmittag mit lesen. Der schöne Strand ist bei Windsurfern sehr beliebt. Die grossen Wellen brechen an einem Halbkreis förmigen Riff ausserhalb der Bucht, was das Wasser in der Bucht ruhig macht.

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Mit leichter Wehmut nehmen wir Abschied von diesem schönen Ort, denn uns zieht es in den Nationalpark bei Kalbarri. Eine Gegend mit tiefen Schluchten, ähnlich dem Grand Canyon, aber in etwas kleineren Dimensionen. Mehr dazu im nächsten Bericht. Auf dem Weg dorthin kommen wir an einem der vielen Salzseen vorbei. Dieser ist insofern speziell, da er in einem unnatürlichen pink/violett leuchtet als wir vorbeifahren. Im hohen Salzgehalt kann nur eine spezielle Art von Bakterium überleben. Dieses verwandeln den See bei warmen Temperaturen in eine Himbeersauce *g*.

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Von Esperance nach Albany via Stirling Range NP

Das Wetter war in den letzten Tagen sehr unsicher und hier unten an der Küste spürbar kälter. In unserem Camper können wir nicht heizen und langsam aber sicher zieht es uns wieder in das Landesinnere, in die Wärme. Die Etappen waren trotzdem sehr erlebnisreich und davon möchten wir berichten. Die Bienenstiche sind unterdessen übrigens auch verheilt.

Über den Stokes NP und den Fitzgerald NP, fahren wir in den Stirling Range NP. Von anderen Campern haben wir gute Wandertipps erhalten. Da wir in den letzten Tagen hauptsächlich gefahren, in der Sonne gesessen (verzweifeltes Wärmetanken für die Nächte, die um die 7 Grad waren), gelesen und allenfalls einstündige Spaziergänge gemacht haben, überkommt uns ein gewisser Bewegungsdrang. Wir planen den höchsten Gipfel von Süd-West-Australien zu besteigen, den Bluff Knoll. Da es tagsüber doch relativ heiss wird, der Weg wenig Schatten bietet, die Ozonschicht hier viel dünner ist und die Haut schnell verbrannt und geschädigt wird, wollen wir früh los. Gesagt getan:

Tagwache um 05:00 (sehr sportlich, bei der Kälte zusätzlich ein Graus)
Frühstück um 05:15
Sonnenaufgang um 05:30
Abfahrt vom Camping um 05:40
Start der Wanderung vom Fuss des Berges um 06:00

Kaum ist die Sonne da, wird es wärmer. Wir steigen bei angenehmen Temperaturen durch Buschland zum Gipfel des Bluff Knoll auf. Der Weg ist fast eine Autobahn, breit und gut präpariert mit vielen Treppenstufen. Beim Aufstieg können wir sogar einem Känguru in unmittelbarer Nähe beim Fressen zusehen. Sowohl auf dem Weg, wie auch auf dem Gipfel sind wir ganz alleine. Man kann von hier bis zum Meer bei Albany sehen. Was heute aber leider nicht der Fall ist, denn es haben sich bereits Wolken gebildet. Trotzdem ist der Blick über die weiten Ebenen und den Gebirgszug der Stirling Range fantastisch.

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Den Nachmittag geniessen wir im Camping, wir haben uns spontan entschieden noch eine Nacht zu bleiben und Morgen noch einen Gipfel zu besteigen.

Ein Ranger gab uns den Tipp bei Sonnenuntergang an einem bestimmten Zaun in der Nähe des Campingplatzes zu warten. Die Kängurus würden dort vom Feld in den Wald zurückhüpfen. Am Nachmittag zog jedoch eine Gewitterfront auf und es begann zu stürmen und regnen. Wir sahen unser Kangoroo-Watching davonschwimmen. Doch genau zum richtigen Zeitpunkt, kurz vor dem Sonnenuntergang ist das Gewitter vorbei. Wir ziehen uns warm an, spazieren zu dem besagten, ca. 1,5km langen Zaun und hoffen auf unser Glück. Die Stimmung am Himmel ist nach dem Gewitter unglaublich schön. Wildes Wolkenspiel und die ganze Palette von Blautönen. In dieser Kulisse dürfen wir tatsächlich über ein Duzend Kängurus beobachten wie sie aus den Feldern in den schützenden Wald hüpfen. Ein schönes Erlebnis!

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Nach einer weiteren sehr kalten und zusätzlich feuchten Nacht, ist unsere Disziplin für die nächste Bergtour etwas unter der wärmenden Bettdecke verloren gegangen:
Tagwache und Sonnenaufgang 05:30
Frühstück um 05:45
Abfahrt vom Camping um 06:15
Start der Wanderung am Fuss des Berges kurz vor 07:00

Wir sind uns gar nicht sicher, ob wir wirklich losgehen sollen. Der Toolbrunup Peak, der unser Ziel ist, hat einen relativ hohen Schwierigkeitsgrad. Er ist sehr steil und nach dem Regen der letzten Nacht ist das Terrain sicher zusätzlich rutschig. Wir lassen uns die Option offen jeder Zeit umzudrehen. Der Gipfel muss nicht auf Biegen und Brechen erreicht werden. Als wir starteten ist der obere Teil des Berges noch in den Wolken. Anfangs steigen wir durch einen schönen Wald – auch hier blüht es in allen Farben. Der Weg ist gut bezeichnet, aber sehr viel naturbelassener als beim Bluff Knoll. Nach der Hälfte wird es immer Steiler und führt bald über Felsbrocken, die bereits etwas Hilfe der Hände verlangen. Je höher wir steigen umso spannender wird es. Die letzten 200m vor dem Gipfel sind wir richtig am „chraxlä“. Trotz leicht feuchten Konditionen geht es aber gut voran und wir erreichen den Gipfel. Die Wolken ziehen eine nach der Anderen über uns hinweg und verdecken immer wieder kurz die grandiose Aussicht. Nach einer Stärkung steigen wir vorsichtigen Schrittes über die feuchte Bergflanke wieder ab und erreichen nach 4 Stunden den Parkplatz. Eine sehr schöne und abwechslungsreiche Tour.

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Es ist erst 11:00 Uhr Morgens und wir möchten heute noch Albany erreichen. Deshalb fahren wir direkt weiter. Ein Abstecher in den Porongurup NP liegt auch noch drin. Die Gegend rund um Albany ist sehr grün, mit vielen Schafen und Weinguten. Hier kann man gut Essen, Weine degustieren und verweilen. Wir haben aber ein anderes Ziel. Beim Castle Rock wurde vor kurzem der „Skywalk“ erbaut. Ein überhängender Gehsteig, der neben der schönen Aussicht auch etwas Nervenkitzel bietet. Zumindest für Maja, die nicht 100% schwindelfrei ist. Leider muss bis zum Castle Rock wieder 2km gewandert werden. Maja hat erst überhaupt keine Lust gleich nochmals einen Gipfel zu erklimmen, auch wenn dies mehr ein Hügel als ein Berg ist. Päde muss etwas Überzeugungsarbeit leisten. Der Weg ist stetig, und moderat ansteigend. Der Skywalk selber wird über Tritthilfen im Fels und eine lange Leiter erreicht. Wir konnten die Bergkette des Stirling Range NP nochmals bewundern und das ebene Land Richtung Albany – unser Tagesziel.

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Ein bisschen Spass muss sein, Majas Pantomime zum Thema „Schwablige Knie bei Höhenangst“:


	
	

	
	

Albany ist ein historisch interessantes Dorf mit alten und gut erhaltenen Gebäuden. „Historisch“ heisst im Fall der Häuser 167 Jahre, also verhältnismässig jung. Die ersten Gefangenen und Soldaten der britischen Krone kamen 1826 in Albany an und die ältesten erhaltenen Gebäude sind im Jahr 1848 fertiggestellt worden. Im Ortszentrum stehen einige interessante Informationstafeln zur Entwicklung des Ortes.

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Was uns besonders anzog war eine Nachbildung der Barkasse „Amity“, welche 1826 in den Hafen segelte und damit die Besiedlung durch Weisse begann. Für gerade mal 5$ kann man das ganze Segelschiff mit einem Audio-Guide besichtigen. Unglaublich unter welchen Bedingungen die Seeleute zusammen mit Tieren und Proviant für Wochen auf dem Schiff zusammengepfercht waren. Uns hat das sehr beeindruckt (Oski/Papa, das wär was für Dich gewesen).

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Kleiner Nachtrag:

Heute waren wir in einem Restaurant zum Abendessen in Denmark. Das Ehepaar vom Nachbartisch verwickelt uns bald schon in ein nettes Gespräch (was in der Schweiz wohl nie so geschehen würde).
Die ersten drei Fragen waren:
Woher seid ihr? – Schweiz
Seid ihr im Urlaub? – Ja
Seid ihr auf der Hochzeitsreise? – wie bitte, ja?!
Das Lustige ist, das ist uns jetzt schon mehrmals passiert. Warum sehen uns die Leute bloss an, dass wir frisch verheiratet sind? Wir sind schon Eeeewigkeiten zusammen und nicht zum ersten Mal auf Reisen. Die Frau von heute Abend meinte, wir hätten so ein Leuchten…
Unerklärlich, aber auch irgendwie schön *seliges grinsen*.

 

Kleiner Nachtrag 2:

Nebst den Fliegen kann man auf den NP-Campingplätzen auf den Toiletten auch mal mit einem Waran Bekanntschaft machen:

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von Perth nach Esperance

Mit einer Stunde Verspätung landen wir um 24:00 Uhr in Perth, wo wir vom Chauffeur unseres Motels abgeholt werden. Wir bekommen ohne weitere Erklärung ein Upgrade des Zimmers. Als wir um 02:00 Uhr die Türe aufschliessen, sehen wir ein riesiges Zimmer mit Blick auf einen Whirlpool im Badezimmer! Wow! Ungeachtet der Zeit lassen wir die Wanne volllaufen und blubbern in die Nacht hinein. Herrlich! So können Ferien beginnen.

Am nächsten Tag fassen wir unser mobiles Zuhause für die nächsten drei Wochen. Es bietet uns ein Bett, einen Kühlschrank, eine Outdoor-Küche und dank 4WD absolute Freiheit in der Routenplanung. Ansonsten entbehrt es, im Gegensatz zum Zimmer der letzten Nacht, leider jeglichen Komfort. Kein Klo (gut, das haben wir so gebucht), unglaublich müffelig und absolut kein Stauraum. Das wird wohl noch etwas unsere Kreativität in Anspruch nehmen.

Unsere erste Etappe führt uns über York nach Hyden und zum beeindruckenden Wave Rock, wo wir etwas spazieren und uns schon einmal mit dem allgegenwärtigen Fliegenschwarm Bekanntschaft machen, der einem immer um den Kopf fliegt. Wir wissen jetzt wie sich die Kühe auf der Weide fühlen müssen. Es gleicht einer Yoga-Aufgabe, die innere Ruhe zu bewahren, während immer etwa 20 Fliegen um den Kopf schwirren und sich bevorzugt bei Körperöffnungen setzen wollen. Die grauhaarigen Touristen, welche in grossen Cars angekarrt werden, tragen gerne Fliegennetze über dem Kopf. Das ist vielleicht entspannend, aber höchst unattraktiv *g*. Da wir noch keine Falten verstecken müssen bleiben wir lieber bei der Yoga-Aufgabe der inneren Ruhe.

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Uns Mitteleuropäer zieht es ans Meer. Unser nächstes Ziel ist die Küste bei Esperance. Auf dem Weg retten wir noch schnell vier Junge Australier, die mit ihrem dampfenden Auto im Nichts gestrandet waren. Wir konnten mit Kühlwasser aushelfen.

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In Esperance statteten wir uns mit Essen und jeder Menge Wasser aus und machten uns auf den Weg in die Nationalparks im Osten von der Stadt. Auf’s Geratewohl entscheiden wir uns für einen Campingplatz im Cape Arid NP. Es war ein sehr kleiner Camping der nur mit 4WD über eine Sandpiste erreicht werden kann. Das klang für uns sehr spannend.

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Im Camp, mit gerade mal drei Stellplätzen angekommen, waren wir ganz alleine. Sofort machten wir uns auf zum Strand. Wow! Was für ein kleiner Traumstrand! Spontan entscheiden wir uns hier zu bleiben bis uns der Strom im Camper ausgeht :). Später erreichte noch ein sehr nettes australisches Ehepaar die abgelegene Bucht, die einige Tage fischen wollten. Es war trotzdem noch herrlich einsam.

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Nach zwei Nächten und fast drei Tagen verlassen wir die Bucht, langsam leicht müffelnd und freuen uns auf eine Dusche im nächsten Camp. Der Cape Le Grand National Park ist unser nächstes Ziel und unterwegs begegnen wir tatsächlich einem lebenden Känguru (bis jetzt hatten wir nur tote Exemplare der Spezies neben der Strasse gesehen *sniff*) und zwei Emus. Beim endlos langen Strand angekommen, müssen wir aber erkennen, dass alle Stellplätze bereits besetzt waren. Wildes campieren ist in den Parks nicht erlaubt. Wir warten einen Moment und irgendwann fährt der Ranger vorbei. Wir fragen ihn wo es im Park wohl noch freie Plätze haben könnte. Zuerst ist er nicht sehr kooperativ. Auf einen Englisch-Versprecher von Majas Seite, für den sie sich sofort entschuldigt, fragt er uns woher wir sind. Er erzählt, dass er vor langer Zeit einmal in Moudon VD gelebt habe. Plötzlich ist alles nicht mehr so kompliziert und wir bekommen die Genehmigung im Camping zu bleiben, obwohl es eigentlich keinen Platz mehr hatte. Yea!!! Wir richten uns ein und geniessen bald schon den schönen Sonnenuntergang am Le Grand Beach.

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Bereits um 07:30 starten wir in unser nächstes Abenteuer. Wir haben uns eine Wanderung zur Hellfire Bay vorgenommen und wollten auf Grund der Hitze früh starten. Wir wandern zwei Stunden über Felsen und durch Buschland.

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Es ist im Moment Blütezeit und am Wegrand entdecken wir Blumen in allen Formen und Farben. Leider macht die Wildblumen-Zeit auch die Bienen total wild. Ca. 70 Meter vor unserem Ziel wird Maja plötzlich unerwartet von einer Biene in die Nase gestochen. Das erschrockene Fuchteln machte die Biene nur noch wahnsinniger, die ihren Stachel entschlossen und todesmutig in Majas Hand rammte, wo er stecken blieb. Kaum geschehen schrie auch Päde weiter hinten auf und begann ebenfalls zu fuchteln. Wir rannten  wie die Irren zum Strand herunter, wo uns vermutlich die steife Briese von den Biestern befreite. Wir zogen uns gegenseitig die Stachel aus der Haut. Auf diesen Schock hin hatten wir eine Pause am menschenleeren Strand verdient.

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Auf dem Rückweg machten wir einen riesigen Bogen um die Bienen-Kriegszone im Buschland. Die Hitze machte uns auf den zwei Stunden zurück sehr zu schaffen. So kamen wir ziemlich erschöpft beim Camper an. Die kommenden Tage waren für langweilige Sachen wie Nahrungsmittel einkaufen und Wäsche waschen eingeplant und dafür blieben wir im süssen Städtchen von Esperance. Wirklich eine Reise wert, dieser Zipfel des Kontinents.

Hongkong

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Nach 12 Stunden Flug kamen wir um 7 Uhr in der Früh in Hongkong an. Geschlafen hatten wir im Flugzeug nicht wirklich, der Tag lag aber noch vor uns *uf*. Erschöpft und von der tropischen Hitze zusätzlich schlapp erkundeten wir Hongkong Island, wo auch unser Mini-Hotel mit Miniatur Zimmer lag. Sogar beim Bett wurde Platz gespart, es war nur 180cm lang und die Zimmertüre liess sich knapp am Bett vorbei öffnen :).

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Nachdem wir den Botanischen Garten, einige architektonisch interessante Gebäude, sowie die endlos lange Rolltreppe (ca. 300m) vom Central ins Stadtviertel Soho besichtigt hatten, gaben wir bereits um 15:00 Uhr der bleiernen Müdigkeit nach und schliefen bis am Morgen durch.

Am Morgen machten wir uns auf in ein Teehaus, um ein chinesisches Frühstück mit Dim Sum zu probieren. Wir mussten an den Nebentischen abschauen wie sich die Gäste verhalten und kämpften mit unseren Stäbchen, ein anderes Werkzeug gab es nicht. Die Kommunikation mit dem freundlichen Personal beschränkte sich weitgehend auf deuten und zeigen. Sie konnten kein Englisch. Die kleinen Häppchen sind für uns eher gewöhnungsbedürftig, ihre Konsistenz meist Tofu-artig und leicht glibbrig.

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Am Abend stürzten wir uns in die hochgeprisenen Nachtmärkte der Stadt. Von den Auslagen waren wir aber sehr enttäuscht, denn die Ware beschränkt sich auf günstigen China-Chilbi-Seich. Die erwarteten Gewürze, Esswaren und lokale Spezialitäten fehlen vollständig.

In einem Laden in einer Nebenstrasse entdeckten wir dann doch noch etwas Lustiges. Ein Geschäft verkauft Märklin Eisenbahnen mit SBB Beschriftungen. Jemand hat uns gesagt, dass nach Hongkong nur Waren aus Europa importiert werden, wenn diese das Prestige des Käufers aufwerten. Wir wusste nicht, dass es das gesellschaftliche Ansehen steigert eine Modelleisenbahn auf dem Dachboden zu haben *g*.

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Am nächsten Tag nahmen wir uns den Victoria Peak vor, von wo man eine tolle Aussicht über die Stadt hat. Leider spielte das Wetter nicht so ganz mit. Es war regnerisch, verhangen und sehr schwül.
Wir hörten, dass die berühmte Standseilbahn zum Peak sehr viel Geduld braucht, da immer viele Touris anstehen. So entschieden wir uns für eine Fahrt mit dem öffentlichen Bus bis zum Gipfel.
Mit dem Jetlag kämpfend, setzten wir uns in den doppelstöckigen Bus. Vieles in der Stadt weisst noch auf die britische Vergangenheit hin. Es ist nicht schwer sich zurecht zu finden, da neben Chinesisch auch alles in Englisch beschriftet ist. Die Fahrt wurde vor allem für Maja anstrengend, denn Päde kämpfte erfolglos gegen den Schlaf. Da er am Gang sass und die Strecke sehr kurvenreich war, musste Maja alle Kraft aufwenden, um ihren Mann im Sitz zu halten *grins*. Zudem war die Fahrt länger als erwartet und Maja musste immer dringender aufs Klo. Endlich oben angekommen konnte sie fast nicht mehr gehen. Päde fragte bei einer zufällig vorbeigehenden Reinigungskraft sofort nach den Toiletten. Diese erkannte die Dringlichkeit der Situation und führte uns durch die Katakomben direkt zu den erlösenden Räumlichkeiten *uff*.
Völlig entspannt genossen wir dann die leicht wolkenverhangene, aber trotzdem schöne und beindruckende Aussicht vom Peak über die Stadt.

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Vor uns lag nun nur noch die Heimfahrt mit dem Peak Tram (erstaunlicher Weise ohne anstehen), ein Besuch im Tempel der 10’000 Buddhas, die letzte Nacht im kleinsten Hotelzimmer der Welt und der Weiterflug nach Australien.

Wir melden uns wieder aus dem Frühling in Australien *ätsch*. Bis bald…

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Abflug nach Hongkong

Am Freitagmorgen gings los auf den Flughafen Zürich. Danke an die Familie Frei für den Taxi-Service.

Auf dem Flughafen und während des Fluges verlief eigentlich alles normal. Einige Schreckminuten erlebte Päde als während der Nacht ein Rauchalarm in der Toilette losging und die Stewardessen ziemlich hecktisch umher rannten. Er machte sich schon mal gefasst auf die Durchsage des Piloten, dass das Flugzeug irgendwo im Nirvana auf einem Flugplatz notlanden müsse. Die Situation beruhigte sich aber wieder und der Alarm wurde ausgeschaltet. Es roch nur noch etwas komisch, aber auch das verging wieder. Maja döste zum Glück selenruhig nebenan und bekam nichts mit.

Der Rest des Fluges war dann wieder normal und wir landeten planmässig in Hongkong.

Vorbereitungen auf die lange Hochzeitsreise

Die Vorbereitungen in den letzten Wochen und Tagen vor unserer langen Hochzeitsreise nach Hongkong, Australien und Neuseeland liefen auf Hochtouren. Die Nächte wurden immer mehr zum Tag und die ToDo-Liste einfach nicht kürzer, dafür die Prioritäten der noch offenen Tasks immer tiefer. Irgendwie fanden wir dann doch noch Zeit unsere Rucksäcke etwas zu füllen.

Schlussendlich war das Wichtigste, dass wir den Pass, die Kreditkarte, die Reiseunterlagen und uns hatten.

Maja erhielt am letzten Nachmittag noch die Zusage für ihre neue Stelle beim Cevi Regionalverband ZH SH GL! *YeaAAA-freu*

Päde konnte zwar im Geschäft nicht alles erledigen, aber auch da waren die Tasks mit den höchsten Prioritäten erledigt. Somit konnte der Reise nichts mehr im Wege stehen.

Los geht’s….